Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost 48-74 (48-74 / 1915 / 1916)

Humor in ernster Zeit. 
Das Vorbild. 
Um Ausgang eines Tunnels steht ein Schil 
derhaus, dessen rohe Bretter über und über mit 
Namenszügen, Gedichten und Zeichnungen von 
Landstürmern, die hier Wache schoben, bekritzelt 
und bemalt sind. Gefreiter Stöckle, der als 
Unteroffizierdiensttuer hier an diesem Posten die 
Aufsicht führt, ärgert sich darüber, kann aber 
trotz Ermahnungen keine Besserung erzielen. So 
hängt eines Tages ein Schild da: „Wer seinen 
Namen ins Schilderhaus schreibt, ist ein Esel! 
Gefreiter Stöckle." 
In der Bustruktiousstunde 
fragt der Leutnant einen schlesischen Landsturm- 
mann: „Was ist eine Rotte?" (Eine Rotte ist be 
kanntlich die kleinste militärische Formation, be 
stehend aus zwei Mann.) Stramm springt der 
Gefragte auf: „Eine Rotte — na, das ist a su 
ane große, dicke Maus mit ^nen langen Schwanz'" 
-x- 
Eine schlagfertige Antwort. 
Ein badisches kleines Mädchen bot auf der 
Straße Zeitungen mit dem Rufe an: „7500 Russen 
gefangen." Ein Vorübergehender bemerkter „Das 
sind mir zu wenig." Prompt erwiderte die 
Kleine: „Dann kauf d'r zwei Zeitunge, dann 
hoscht t> r fufzehntausend." 
, * 
Der Droschkengaul. 
Bei einer der letzten Kriegspferdemusterungen 
sollte auch ein ganz gutes Pferd vorgeführt wer 
den, das aber beharrlich stehen blieb und allem 
Zerren und „Hüh!"-Rufen des führenden Sol 
daten widerstand. „Na, was ist's mit dem Gaul?" 
rief der Musterungsoffizier, „geht er nicht?" ^ 
„Doch," sagte der Eigentümer verlegen, „aber 
er ist zuletzt vor einer Droschke gelaufen, und 
da geht er erst, wenn die Türe zuschlägt!" 
1630 'S
	        
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