Volltext: Alpenländische Musiker-Zeitung Folge 7/8 1931 (Folge 7/8 / 1931)

„Alpenländische Musiker-Zeitung“ 
Alpenlãndische Ausiker⸗ Zeitun c· 
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Die üh 9— — iterwegs. Aß zum Abendbrot Stüche meiner Seehund⸗ 
9 8 affeemü e ddiefel gekocht und geröstet. Aß, die Sohle zuerst. Ka— 
I en u rah5 linchenfalle aufgestellt. Dienstag, 10 Oktober; Kein 
Sines, Tages besuchte Franz Lachner seinen Freund Faninchen in der False. Frühstüch und Mittagessen Roh— 
eeh e Frühwirthaus und fand ihn in übelster —— ashen ig genug. Auch v — leines 
Stim: 48 A Stüchchen Schneehuhn für jeden von uns. Mittwoch, 
nn Feh daß d' kommst. J bin eh gar net in Arbeits— 20. Fiene it —— vom erseper —7 oee 
aune —M vie die Sohlen. Donnerstag, 21. Oktober: Stie— 
„Was is denn?“ elsohlen und Oberleder. Suppe von Stüdschen Speck 
„Weißt, scho seit a paar Tag geht mer so was ind einem Löffel Mehl. Richts sonst mehr da. Sehr 
Schön's im Kopf herum, aber es is so unklar, so wirr⸗ nüde, Hände wund. Mr. Johnsohns Finger verbunden.“ 
War ene 's se — 3333 Komm, trinken wrr gr Aden diehhsgeichwnüem 853 erichten 
an Kaffee! Glei is er fertig!“ daß die beiden Reisenden bald darauf, als ihre No 
Mit finsterem Gesicht holte er die uralte Kaffee- aufs höchste gestiegen war, eine Änfieblung erreichten 
maschine seiner Mutter aus dem Notenschrank, wo sie auf Man ist nicht überrascht zu erfahren, daß der Bischof 
kostbarsten Manuskripten thronte. legte seine Brille ab bei dieser Ernährung 22 Kilogramm seines Gewichtes 
und begann zu mahlen,. Erst ganz behaglich, dann aber ꝛinbüßte. 
men eten Der Flug an die Zforte des Weltas. 
„Plögtzlich geht es wie ein Leuchten über die Züge des Noch nie, seit Menschen auf dieser Erde wohnen, 
Meisters. Er springt auf, schleudert die Maschine auf den hat es eine Generation gegehen, die so viele umwäl⸗ 
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Freund und jauchzt: „Jetzt, je uf amal ha ere Ddi 
ich 8! 8 mir s hen — Idß cee ——— Schön's Entfernungen wurden überbrückt durch das Wunder des 
verden!““ Radio, die Tiefen des Meeres erschlossen sich dem Un— 
SDoachner blickt bald enttäuscht auf die am Boden erseeboot und, nun wurde auch der erste Sqhritt ins 
herumkollernden Kaffeebohnen, bald verdutzt auf den Belig Bis jetzt aet man — 
deed. Iht ehedten gine nicht mihzucrrstetende Gere rehochzatencersehenn gnd d Sitst. ahentahen, 
e chergichnaune?e a wagt vastdenn. deben ermöglicht. In diesen. Tagen aber geanges 
göheeee eeeetn eei caee aeee het atzaheggn a 
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ee rostige alte Ding an mit verliebt-glän— nen Elhrunternehmen 88 es ein Leben in un⸗ 
enden Augen. —* eremn Ae wpey 6 
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Maschin und net dei Kopf⸗ e di wan in ibren Whteen e 4 15407 
„Aber T perl! Mei Kopf hat g' g'sucht 6—h — eren Teile ph 
— uber Achan e hat Fsucht Ind nht tennt. Innerhalb der Troposphäre bewegt sich das Le— 
—— 8 — een e en braufen Slurme, dülden sich die Woltenfalten 
du mei lieb's, mei doldig'is Maschinertdu du degen und Schnee. Die Troposphäre reicht bis etwa 
hast mir s ghen!“ An— srb v O.000, Meter hoch, darüber hinaus beginnt mit der 
ünd er sang ein paar Takte vor —8 Stratosphäre die Pforte in die Unendlichkeit des Welt— 
Es wuͤrde daraus in Sieche ge gieder. das seifther Als. In der Stratosphäre ist die Luft so dünn, daß 
uenz eMirde dareus d d a 88* in irdisches Lebewesen nicht mehr zu bestehen vermag 
eeeet —— ing entzundet hat. Cin die Tempercsur naähert sich immer mehr ven cnornen 
⏑— — tältegraden des Weltalls. In der Stratosphäre gibt 
Liebesbotschaft. es weder Stürme noch Niederschläge, die Stratosphäre, 
hildet den Uebergang, vom Irdischen ins Unendliche. 
In diese Höhe sind nun Prof. Piccard und 
g. Kipfer mit einem Riesenballon vorgedrungen. 
Die Forscher selbst, befanden sich in einer Aluminium— 
ugel, die am Ballon hing, luftdicht verschlossen war, 
edoch durch Fenster klaren Ausblich gab. Sie führten 
Ile Instrumente mit, die sie benötigten, um Luft, 
Temperatur, Einwirkung der Sonnenstrahlen und anderes 
nehr messen zu können. Ihr Atembedürfnis stillten sie 
urch künstliche Atmung mit Sauerstoff. Die Fahrt 
purde von Augsburg an angetreten, u. zw. aus dem 
ßrunde, weil Augsburg ungefähr gleich weit von allen 
uropäischen Meeren entfernt liegt, also von dort die 
venigste Gefahr einer Abtreibung des Ballons auf ir— 
jend eine Wasserfläche bestande. 
Die Forscher haben ihren Flug am 27. Mai, um 
3Uhr 80, Minuten angetreten. Sie rechneten mit einem 
Aufenthalt von etwa 16 bis 20 Stunden in der Luft 
ind war auch ihr Mundvorrat und ihr Sauerstoffvorrat 
ür diese Zeit berechnet. Die Forscher wollten nur einige 
—tunden in der Stratosphäre verweilen und dann wie— 
ꝛer niedergehen. Sie gelangten bis zu 16.000 Meter 
Zöhe, also viel, viel höher, als je ein Lebewesen von 
Ein Bischof, der seine Stiefel aß. 
Der kürzlich zum Erzbischof der anglikanischen Kirche 
in Kanada ernannte Dr. Stringer ist im Volks— 
Rund bekannt als „der Bischof, der seine Stiefel aß“. 
Das Abenteuer, dem er diese Bezeichnung zu verdanken 
hat, liegt mehr als zwanzig Jahre zurüd und hätte 
leicht sehr tragische Folgen haben können. Er war da— 
wals Bischof einer Diözese, die weit in die unwirtlichen 
Striche des arktischen Nordens hineinreichte, und unter— 
nahm mit einem Begleiter eine Reise im Hundeschlitten, 
auf der er die Richtung verlor, so daß er viele Tage 
lang umherirrte und schließlich unter Nahrungsmangel 
litt. Was dann geschah, hat er selbst mit knappen Wor— 
ten in Tagehuchblättern aufgezeichnet, die jetzt zur Er— 
innerung wieder veröffentlicht werden und beweisen, daß 
er sich trotz aller Schrechen, Lebensmut bewahrte, der 
noch dazu von seltsamem Galgenhumor gewürzt erscheint. 
Einige der Aufzeichnungen seien hier wiedergegeben: 
— „Sonntag, 17. Oktober 1909: 18 englische) 
Meilen gemacht. Abendessen geröstete Seehundlederstie— 
fel (genannt Muclucks). Wohlschmeckend. Fühle mich er— 
mutigt. Montag, 18. Oktober: Den ganzen Tag
	        
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