Volltext: Geschichte der Pfarre Pram von 903 bis 1903

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Die Bauern stellten freiwillig ihre Arbeitskräfte der 
Kompagnie zur Verfügung. Jeder Arbeiter wurde mit Schaufel 
und Krampen ausgerüstet und mußte morgens ganz iit 
militärischer Ordnung, in Reih und Glied mit den übrigen 
Arbeitern auf den betreffenden Bauplatz marschieren und abends 
in der gleichen Ordnung in Pram wieder einrücken. An 
Sonn- und Feiertagen unterhielt sich die Kompagnie nicht 
bloß selbst aufs Beste, sondern trug auch zur Unterhaltung 
der Bevölkerung ungemein viel bei. Jeden Soun- und Feiertag 
hatte sie ein anderes Gasthaus zur Unterhaltung bestimmt. 
Man sammelte sich auf dem Kirchenplatze, der Führer 
kommandierte in die Reiheu - habt acht, rechts um — marsch, 
und unter klingendem Spiele, die Fahne an der Spitze, 
marschierten die lustigen Straßenbauer ihrem Ziele zu. Herr 
Wetzelsberger hatte auch ein eigenes Marschlied für die 
Kompagnie gedichtet, welches noch hellte im Manuskripte vor¬ 
liegt, und bei jedem Aus- und Einmarsch von der fidelen 
Kompagnie mit Begeisterung gesungen wurde. Der Text des 
Liedes ist folgender: 
1. 
Es rücket an 
Der Frühling schon, 
Die schöne Zeit 
Ist unsere Freud', 
Ist große Lust 
Erhebt die Brust, 
Gibt lauter Fröhlichkeit. 
Auf, auf, ihr lieben Brüder, 
Zur Arbeit wird es wieder, 
Da sieht man frohe Leut'. 
2. 
Der Tambur schlagt 
Und jeder sagt: 
Bin gern dabei, 
Gibt mancherlei 
Vergnügen dort, 
So geht cs fort 
Im schönen Monat Mai. 
Wir müssen ausmarschieren, 
Am Platze exerzieren, 
Das geht auf einen Schrei. 
3. 
Die Sonne scheint, 
Wir sind vereint! 
Zur Arbeit heut' 
Gibts viele Leut', 
Wir leben froh, 
Gehr immer so, 
Gibt keine Traurigkeit. 
Es ist ja unser Streben, 
In Einigkeit zu leben, 
Das gibt Zufriedenheit. 
4. 
Wird kommandiert, 
Heißt's abmarschiert, 
Im gleichen Schritt 
Muß jeder mit, 
Zwei Mann hoch, 
Man sieht es doch, 
Fehlt keiner einen Tritt. 
Ist eine Lust zu sehen, . 
Wie alle einher gehen, 
Weicht niemand aus dem Glied.
	        
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