Volltext: Geschichte der Pfarre Pram von 903 bis 1903

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Am 20. Dezember 1870 wurde die Strecke Neumarkt— 
Simbach, die Strecke Simbach—München erst im Jahre 1871 
dem öffentlichen Verkehre übergeben. 
Die Strecke, welche die Bahn durch das Gemeindegebiet 
Pram durchzieht, betrügt bei 4 Kilometer. In dieser Strecke 
stehen die Stationen: Pram-Haag, sowie die am 
15. August 1886 eröffnete Haltestelle Feld egg. 
Großartig war der Anblick der Erdarbeiten am 
Sieghartlberge. Winter und Sommer wurde an dem 
25 Meter tiefen Durchschnitte gearbeitet, 2 kleine Lokomobile 
brachten die mit Material beladenen Rollwagen hin und her, 
über 500 Arbeiter waren tätig — es wimmelte wie auf 
einem großen Ameisenhaufen. Am westlichen Abhänge des 
Berges war eine große Bauhütte, Kantin rc. 
Während des Bahnbaues kamen folgende Unglücksfälle 
in Pram vor: Partieführer Gstöttuer aus Bayern stürzte vom 
Rollwagen und wurde getötet, einer Arbeiterin aus Böhmen 
wurde ein Fuß von einem Rollwagen abgeschnitten, eine andere 
in Klinget vom herabfallenden Material verschüttet; die 
Eisenbahubrücke bei der Furthmühle im Pram stürzte kaum 
fertig gestellt, zusammen. Den Bau derselben leitete der, wie 
erzählt tvird, im „Schelten" sehr geübte Bauunternehmer 
Michael Gsundbrun. Bei diesem Unfall erlitt Friedrich Meisriml 
einen Beinbruch. 
Als Stations-Vorstände amtierten bisher die Herren 
Josef Grauer, Jakob Korista, Josef Hippmann und Karl 
Powischer. 
Gemeinde-Straßen. 
Die Gemeinde hat 7 Straßenzüge in Benützung und zur 
Herhaltung, deren Gesamtlänge 231/2 Kilometer beträgt. 
Vom Baue der einzelnen Straßen kann bezüglich der 
Zeit wenig angegeben werden. Am meisten blieb der Be¬ 
völkerung der Bau der sogenannten „Waizrödtstraße", welche 
im Jahre 1833 angelegt wurde, im Gedächtnisse. Dabei 
ging es nämlich ganz lustig zu. Den Bau leitete Herr Anton 
Wetzelsberger, lediger Kaufmannssohn von Pram. Keinem 
Besitzer wurden Handlangerdienste aufgezwungen. Herr Wetzels¬ 
berger verstand es durch Bildung der sogenannten „Straßenban- 
Kompagnie" Leben und Begeisterung iu die Sache zu bringen.
	        
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