Volltext: Obstsortenbuch

Die Weinrebe als Wandspalier. 
Die Weinrebe als ein Kind des Südens steht in unserer Heimat 
nur in den vom Klima besonders begünstigten Gebieten m größerem Um¬ 
fange in Kultur. Die Freilandkultur im Großen zur Weinerzeugung 
wird in Oesterreich nur in den Bundesländern Riederösterreich, 
Burgenland, Steiermark und Wien betrieben. 3n diesen Gebieten gibt 
der Weinbau vielen Familien Lebensunterhalt. Die Kulturfläche der 
Rebe wird mit über 10 Millionen Hektar geschäht, davon entfallen aus 
Europa zirka 92 Prozent und auf Oesterreich zirka ein Drittel Prozent. 
Die köstliche Frucht der Rebe will auch derenige, der in weniger 
günstigen Lagen wohnt, nicht vermissen. So findet man gerade dort die 
Rebe sehr häufig als Spalier. 3n nördlicheren Ländern, wie z. B. in 
Enaland, Belgien und Holland, wo infolge ungünstiger klimatischer Ver¬ 
hältnisse die Kultur der Rebe als 
Wandspalier nicht mehr möglich ist, 
wird die Rebe bei Verwendung von 
künstlicher Wärme in Glashäusern ge¬ 
zogen. Die Rebspalierzucht befaßt sich 
vorwiegend mit der Kultur von Tafel¬ 
trauben. Biele tausend von Quadrat¬ 
metern heute noch kahler Wandslächen 
stattlicher Bauerngehöfte der Heimat 
würden bei ihrer Erschließung für die 
Rebkultur nicht nur namhafte Erträge 
ergeben, sondern auch viel zur Ver¬ 
schönerung des Landschaftsbildes bei¬ 
tragen. 
Die Kultur der Rebe fetzt die 
Kenntnis des Aufbaues des Rebstockes 
voraus. Es sollen daher, soweit es not¬ 
wendig erscheint, die Organe der Rebe 
kurz beschrieben werden. 
Die Rebe ist ein ausdauernder, 
schlingender Strauch, der 4 bis 5 Meter 
lange Iahrestriebe bildet. Die zu¬ 
meist drei- bis fünflappigen Blätter 
sind wechselständig angeordnet. Die 
Ranke (Fig. 31, a), die der Rebe als 
Haftorgan dient, steht dem Blakte 
gegenüber. Die Ertragsreben haben 
unterbrochenen Rankenstand. Zwei 
nacheinander folgenden Blättern stehen 
je eine Ranke gegenüber, während 
gegenüber jedem dritten Blatte die 
Ct 
Fig. 31. Rebtrieb, a Ranke, 
b Geize, c Gescheine (Trauben) 
d rankenleere Rebknoten.
	        
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