Volltext: Der Sammler 20. Jahrg. 1924 (1924)

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Sstzäv-rits, int 1924. 
Jfn alle geehrten Mitglieder des TOusealvereines 
der Stadt Schärding. 
Die Verhältnisse brachten es mit sich, daß die 
früher allmonatlich und dann später mehrmals jähr 
lich erscheinenden Mitteilungen des Musealvereines 
Schärding „Der Sammler" seit Beginn des Jahres 
1922 nicht mehr erscheinen konnte und so das geistige 
Band, das die Vereinsleitung mit den Mitgliedern 
und jenen Körperschaften, die gleiche oder ähnliche 
Zwecke verfolgen, verknüpfte, nicht mehr bestand. 
Wenn nun auch in der alljährlich abgehaltenen 
Hauptversammlung des Musealvereines Rechenschaft 
über die Tätigkeit des Vereines erstattet wurde, so 
konnten doch nur jene Mitglieder, welche die Haupt 
versammlung besuchten, hievon Kenntnis nehmen, 
aber die auswärtigen Mitglieder, Gönner u. Freunde 
des Vereines blieben ganz ohne Mitteilung über die 
Tätigkeit des Vereines und dem sucht nun der vor 
liegende „Sammler" abzuhelfen, indem er den Tätig 
keitsbericht, zusammengefaßt für die Jahre 1922 
und 1923, sowie die Verhandlungsschrift der Haupt 
versammlung für 1924 veröffentlicht, um darzulegen, 
daß trotz der dermalen herrschenden Zeitverhältnisse, 
welche für ideale Bestrebungen gewiß nicht sehr 
günstig sind, die Tätigkeit unseres Musealvereines 
nicht erlahmte, sondern fortgesetzt bemüht war, dem 
satzungsgemäßen Zwecken des Vereines nach Mög 
lichkeit gerecht zu werden und besonders das weiter 
auszubauen, wozu vor 20 Jahren der Grundstein 
gelegt wurde. 
Tätigkeitsbericht des Iftusealveremes Schärding 
für die Jahre 1922 und 1923 
zusammengezogen aus den mündlich erstatteten 
Jahresberichten in den Hauptversammlungen des 
Vereines für die angeführten Jahre. 
Wenn der vorliegende Bericht auch zwei Jahre 
umfaßt, wird er gegenüber manchen Berichten früherer 
Jahre, besonders gegen solche der Vorkriegszeit, 
bescheiden ausfallen müssen, was durch die Zeitver 
hältnisse bedingt ist. Doch erfreute sich unser Museum 
noch immer so vieler Freunde, daß über manch 
Erfreuliches berichtet werden kann. Selbstverständ 
lich mußte ein Hauptaugenmerk der Vereinsleitung 
auf die sorgfältige Erhaltung des bereits Geschaffenen, 
des Bestehenden, gerichtet sein. 
Mitglieder st and. 
Der Musealverein verlor im Jahre 1923 durch den 
Tod drei Ausschußmitglieder u. zw. Bergrat Z. 
Knötgen. Schuldirektor A. Kaiser und Buchdruckerei 
besitzer I. Vees. Letzterer war seit Bestehen des 
Vereines im Ausschüsse tätig und hat viele Jahre 
durch den Druck des „Sammler" den Verein in 
wertvollster und uneigennützigster Weise gefördert. 
Bergrat Knötgen und Direktor Kaiser waren auch 
schon seit Jahren in der Vereinsleitung tätig und 
hat sich Herr Kaiser in besonderer Weise durch seine 
Arbeiten bei Abfassung des Bibliothekskataloges so 
wie des Verzeichnisses des Zinnbestandes des Mu 
seums viele Verdienste erworben. Weiters haben 
wir noch den Tod eines getreuen auswärtigen Mit 
gliedes, welches dem Musealverein seit der Gründung 
angehört, des Herrn Primararzt Dr. Spechtenhauser 
in Wels, sowie des Tischlermeisters A. Fischer, welcher 
ebenfalls ein großer Freund des Museums war, zu 
beklagen. Wir werden allen diesen von uns ge 
schiedenen Mitgliedern ein dankbares Erinnern be 
wahren. Die Zahl der hiesigen Vereinsmitglieder 
ist seit 2 Jahren ziemlich die gleiche geblieben und 
beträgt dermalen 110; dagegen ist die Zahl der aus 
wärtigen seit 1921 von mehr als 60 auf 30 zurück 
gegangen. Die Ursache dieses Abfalles dürfte haupt 
sächlich darin^ gelegen sein, daß das verbindende 
Band, der „Sammler", seit 1921 nicht mehr er 
scheinen konnte. 
Museumsbesuch. Wie schon seit Jahren, 
wird das Museum immer mit 1. Mai eröffnet, mit 
Ende Oktober geschlossen und ist demnach in jedem 
Jahre durch 6 Monate für den allgemeinen Besuch 
geöffnet und zwar an allen Sonn- und Feiertagen 
sowie jeden Dienstag und Donnerstag von 9 bis 
12 Uhr vormittags und von 2 bis 5 Uhr nach 
mittags; an den übrigen Wochentagen kann das 
Museum nur gegen vorherige Anmeldung besichtigt 
werden. 1922 betrugen die Eintrittsgebühren 20 !< 
bezw. 60 K, pro Person. Für 1923 setzte sie die 
Hauptversammlung folgendermaßen fest: Sonn- und 
Feiertage 200 K, Dienstag und Donnerstag 500 K, 
an allen übrigen Tagen 1000 K. Selbstverständlich 
haben die Mitglieder des Musealvereines, ferner 
Schulen, Kurse u. dgl. immer freien Eintritt. Die 
Eintrittsgebühren fielen seit dem Bestände des Mu 
seums der Stadtgemeinde als Eigentümerin des 
Museums zu. Die Hauptversammlung für 1923 
faßte den Beschluß, an die Stadtgemeindevertretung 
mit der Bitte um gänzliche Ueberlassung der Ein 
trittsgelder an den Verein zu Museumszwecken heran 
zutreten, welchem Ersuchen auch entsprochen wurde 
und wofür wir der Stadtgemeinde dankbar sind. 
Im Jahre 1923 zählten wir 1286 zahlende Besucher 
mit nahezu 300.000 K als Eintrittsgeld; dazu kamen
	        
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