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schloss er sich offen der neuen Lehre an. Auf Kaiser Max's II. Befehl
musste er dem Predigtamte entsagen (Stvn. Peuerb., Nachtr. 223 24).
Von Emerentiana von Perghaim auf Weidenholz und ihrem Bruder
Kasimir von Polheim in Passau empfohlen, sollte der Pfarrer Wolf¬
gang Pauchinger von Peuerbach nach Waizeukirchen kommen (St m.,
448—49). Am 7. Juni 1561 wurde jedoch Bernhard Aichimger aus
Kapl tut Erzstifte Salzburg als Pfarrer eingesetzt. Ausser der Anerkennung
der Lehenschaft, deut Bau des Pfarrhofes, deut Unterhalt der Gesell¬
priester und des Schulmeisters stellte ihm die Vogteiherrschaft bei seinem
Antritte die sehr bezeichnende Bedingung: er solle au Soun und Feier¬
tagen den Gottesdienst und die ,Prädicatnr^ fleißig verrichten, damit
die Pfarrmenge ant Worte Gottes feinen Mangel leide. Zur Pfarre
Waizeukirchen gehören vier Zukirchen, uamlichPrambachtlrcheu, St. Agatha,
Heiligenberg und St. Nikola, so von Hier aus ,besungen^ und mit
Gottesdienst versehen werden müssen. Es solle sich deshalb der gedachte
Aichiuger zwei Gesellpriester halten, die der Augsbrtrger Confession zu¬
gethan sind (Heub., 3). Nach feinem Tode erhielt im Jahre 1580
Wolfgang Gärtner die Pfarre. Er war zwei Jahre Schulmeister und
eilf Jahre Kooperator in Waizeukirchen gewesen. Die Vogteiherrschaft
setzte ihn unter den gleichen Bedingungen in sein Amt ein wie seinen
Vorfahr. Zu Paffait gelobte er katholisches Verhalten. Er hielt sein
Wort nicht. Im April 1598 wurde ihm vom Bischöfe zu Passau die Pfarre
abgesprochen. Er wollte aber nicht weichen. Diakone waren damals die
schon genannten Johannes Satins und Stephan Klötzner (Topogr., 169).
Am Samstag vor Oeuli 1598 wurde wieder eilt katholischer Priester,
Georg Rormayr, zum Pfarrer von Waizeukirchen bestellt. Der Landes¬
hauptmann wollte in eigener Person mit Dr. Garzweiler nach Waizeu
kirchen kommen, ,itm im Stauten des Kaisers die Pfarre mit einem
gelehrten, qualifizierten und exemplarischen Priester zu ersetzen und 31t
reformierend So das Patent vom 28. April 1598. Der Dechant
Johannes Puecher von Linz sollte mit dem Pfarrer von Ebelsberg der
Installierung im Namen des Bischofes anwohnen. Alleilt Rormayr kam
nie in den Besitz der Pfarre. Seilt Vorfahr wohnte noch immer tut
Pfarrhofe, suchte des Nachts, in der Besorgnis, aufgehoben zu werden,
Zuflucht im Schlöffe Weidenholz und in den Häusern des Marktes.
Es widersetzten sich die Bürger und die Herrschaft. Unter dem Titel
der Vogtei nahm Georg Achaz von Losenstein das Patronatsrecht in
Anspruch. Kaiser Rudolf II. habe den evangelischen Patronen die Er¬
laubnis zur Anstellung von evangelischen Pfarrern gegeben, er sei nicht
schuldig, einen katholischen Pfarrer anzunehmen (Kostlb.). So auch Ludwig
von Hohenfeld. Die Herrschaft Weidenholz und der Bischof von Paffait
führten Proeess um das Patronatsrecht. Mit der allgemeinen Aus¬
wanderung der evangelischen Prediger aus dem Lande im Jahre 1624
endete der Kampf. Bis dahin finden wir immer evangelische Pfarrer
und Diakonen in den Kirchenrechnungen und in den Urkunden des,
Marktes: Euoch Prew um das Jahr 1600, Vitus Schwabe aus Nord-