Volltext: Waizenkirchen

12 
lassend, dann über Freienegg, zwischen Steinzen und Diepling,, endlich 
über Straß nnd Erlet nach Oberwesen. So der orts und terrain¬ 
kundige Herr Pfarrer Weidenholzer in den Mittheilungen der Central- 
eommission vom Jahre 1880 (CXXXII Hl). Es ist sehr wahrschein¬ 
lich, dass das Christentum schon zu den Zeiten des Hl. Severin an 
bett ersten Lichtungen längs den Usern der Aschach in die Gegend um 
dav heutige Waizeukircheu gedrungen ist. Das Land dagegen zwischen 
der Aschach nnd der Donau, von der Römerstraße umsäumt, war 
undurchdringlicher Wald. Die Geschichte berichtet uns vou der Flucht 
der norischen Bevölkerung in die Wälder beim Eindringen der Barbareil. 
Auch Joviaeums Bewohner retteten sich beim Abzug der Besatzung nnd 
der Zerstörung seiner Mauern in den nahen Wald. Sie waren die 
ersten Christen an den Steinwänden der Aschach. 
Ungefähr um die Mitte des 6. Jahrhundertes nahmen die Bajn- 
warier oder Baiern von den Gegenden zwischen dem Lech, der Donau 
und der Ens Besitz. Bald darauf predigte der hl. Rupert, Bischof von 
Worms, in unserem Lande. Dem Laufe der Donau abwärts folgend, 
gelangte er bis an die Gränzen des Avarenlandes. Bei seiner Rück¬ 
kehr verkündete er die Lehre des Heiles in Lorch, machte viele Kranke 
gesund, mehrte die Zahl der Gläubigen. Ueberall fielen die Götzenbilder 
und heidnischen Opferaltäre. Kurze Zeit verweilte- er an den Ufern des 
Wallersees. Auf deu Trümmern der ehemaligen Römerstadt Jnvavum 
errichtete er im Jahre 582 das Kloster St. Peter, legte auch deu 
Grundstein zur bischöflichen Kirche Salzburg. Ob der Hl. Rupert auf 
seiner Fahrt Donan abwärts auch auf den Ruinen des einstigen Römer¬ 
castelles Joviaeum Christum verkündigte, wer könnte dies bezeugen? 
Soviel bestätigt wenigstens die Geschichte, er habe an allen Orten 
gepredigt, dem Laufe der Douau folgend. 
Vom Jahre 788 bis 911 stand unser Land bis an die Ens 
unter der Herrschaft der fränkischen Könige. Es kamen viele fränkische 
Ansiedler iu diese Gegend. An der Straße von Penerbach nach Neu¬ 
kirchen a. Wald liegt das Dors Frankengrub. Die St. Martius-Patro- 
einien sind durch die Franken nach Baiern gekommen. Die Kirche zu 
Peuerbach erweist sich durch ihren Schutzheiligen als eilte fränkische 
Stiftung. Königshub an der heutigen Pfarrgränze von St. Agatha und 
Neukirchen war ein Krongnt der fränkischen Könige. In der Nähe, von 
Agatha liegt Königsdorf (Chünensdorf). Zur Zeit der fränkischen Königs¬ 
herrschaft haben die Benedictiner-Hände der Ernenntet' Mönche von 
Regensburg das große Waldgebiet nordwärts der Aschach der christ¬ 
lichen Cultur gewonnen. Nur ein höriger Manu Adalols mit zehn 
Hausgenossen bewohnte diese Gegend, als der edle Machelm von Oster- 
müutiug (Aostarmuutiga) mit Zustimmung des letzten AgilotfiugersTassilo 
am 10. J/rli 777 dieselbe an das Stift St. Cmeram in Regensburg 
vergabte. Die Gränze des Landstriches gieng von der Zener- (Zain)- 
mühle unterhalb Stans an der Aschachbeuge (Eliupoga) die Aschach aus¬ 
wärts bis zur Einmündung des Leitenbaches (Antalonga), längs diesem
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.