Volltext: Krieg, Nahrung, Alkohol

zweitens, um ihm die Stoffe zuzuführen, die durch 
ihre Verbrennung seinen Wärmebedarf und seine Leistungen 
mechanischer Art zu decken imstande sind. 
Nun bestehen unsere Nahrungsmittel aus im wesentlichen 
drei verschiedenen Gruppen von Körpern: 
1. den Eiweißkörpern, so genannt nach einem ihrer 
Vertreter, dem Weiß des Hühnereies, aber enthalten sind 
sie in fast allen Teilen jedes Tieres und jeder Pflanze, wenn 
auch in sehr verschiedener Menge und von wechselnder Zu- 
sammeusetzuug. Die Eiweißkörper des Fleisches unterscheiden 
sich von denen der Hülsenfrüchte, aber auch die Eiweißkörper 
verschiedener Fleischarten weisen untereinander wieder große 
Differenzen auf. Sie sind der wichtigste Bestandteil der leben- 
den Substanz, in gewissem Sinne die Träger des Lebens; 
2. den Fetten, das sind solche aus dem Tier- und 
Pflanzenreich stammende Körper, wie Butter und Schmalz 
einerseits und die O e l e fetthaltiger Früchte und Samen 
anderseits (Oliven, Kürbiskerne, Leinsamen usf.); und 
3. den Zuckerstoffen (auch Kohlehydrate genannt), 
zu denen alle die verschiedenen Znckerarten, Rohr-, Rüben-, 
Milch- und Fruchtzucker usw. gehören, aber auch der Haupt- 
bestandteil der verschiedenen Mehlarten, die Stärke, gehört 
hieher, gleichgültig, ob es die Stärke des Weizen-, Roggen-, 
Kartoffel- oder Reismehls sei. 
Während nun der chemische Aufbau der Fette und 
Zuckerstoffe vollständig aufgeklärt ist — beide Arten von Nah- 
rungsmitteln setzen sich nur aus Kohlenstoff, Sauerstoff und 
Wasserstoff zusammen —, ist die chemische Zusammensetzung 
der Eiweißkörper in vielfacher Beziehung noch nicht enträtselt; 
von allen anderen Nahrungsmitteln unterscheiden sie sich vor 
allem dadurch, daß sie neben Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasser- 
stoff auch noch Stickstoff in erheblicher Menge (etwa 
ihres Gewichtes) enthalten. 
Was folgt nun mit Notwendigkeit aus der Feststellung, 
daß alles tierische Leben so sehr an das Vorhandensein von 
Eiweiß geknüpft ist, daß man das Eiweiß als den Träger 
des Lebens bezeichnen durfte, daß man das „Leben" in chemi- 
scher Beziehung als Eiweißzerfall und Eiweißaufbau zu be- 
trachten berechtigt ist? Daraus folgt, daß von allen Nah- 
rnngsstoffen der unentbehrlichste, durch nichts zu ersetzende 
eben Eiweiß in irgend einer Form ist. Seine Funktion ist 
es, das zu ersetzen, was im Lebensablauf an Eiweiß immer- 
fort zerstört wird — und da die beiden anderen Kategorien 
von Nahrungsstoffen (Fette und Zuckerstoffe) dies nicht zu
	        
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