Volltext: Der Kettenhandel als Kriegserscheinung [Heft 3]

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DieKriegswucherämterbreiten sich bereitsüber mehrere Bundes 
staaten aus, in kurzem wird das ganze Reich damit versorgt sein. 
Ist auch der Name der Kriegswucherämter nicht schön, und werden 
wir die Tatsache, daß wir in dem großen Kampfe um unseres-Volkes 
Freiheit und Selbständigkeit überhaupt solche Behörden schaffen 
mußten, uns nicht gerade zum Ruhme anrechnen können, so ist doch 
ihre Errichtung eine notwendige Ergänzung der Versorgungsein 
richtungen, die der Krieg hervorgebracht hat. Die Versorgungs 
einrichtungen wirken in positivem Sinne, indem sie die Lebensmittel 
in die breiten Schichten des Volkes bringen, die Kriegswucherämter, 
die „Versorgungseinrichtungen derKrkegswirtschafiskontrolle"wtrken 
in negativem Sinne, indem sie dafür sorgen, daß die ins Volk ge 
langenden Lebensmittel nicht unter Ausbeutung der vorhandenen 
Knappheit und der dadurch entstandenen Not zu ungebührlichen 
preisen kn das Volk kommen und damit nicht in die rechten Hände. 
Llber die Art und Weise des zweckmäßigsten Vorgehens zur 
Überführung der Kettenhändler, welche vielfach kn äußerst 
geschickter Weise die Spuren ihrer Tat zu verwischen suchen, kann in 
einer der Öffentlichkeit vorgelegten Druckschrift aus naheliegenden 
Gründen nichts mitgeteilt werden. Doch haben sich dafür eine Reihe 
von praktischen Behelfen ergeben, und das Zusammenströmen dieser 
Erfahrungen, die Wirksamkeit ihrer planmäßigen Anwendung bilden 
die beste Rechtfertigung für die kriegsmäßige Anfassung des Ketten 
handels mit besonderen Strafbestimmungen und Strafbehörden.
	        
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