Volltext: Briefe

An Joseph Türck 
Linz, 2. Oktober 1848 
Ich bin sehr erfreut, daß Du wieder gesund bist. 
Schone Dich und lasse Dich nicht zu sehr im Gemüte ergreifen. 
Aber was hilft alles Abwehren, man kann sich nicht erwehren. 
Ich bin oft tiefergriffen und schmerzlich niedergeschlagen. Hätte 
jemand im deutschen Volke (selbst in der Hefe) so Niedriges ver 
mutet, als jetzt zum Vorscheine kommt? Ich hoffe auf den bes 
seren und gewiß auch größeren Teil. Ruhe habe ich auch hier 
keine, ich wirke so viel ich kann, und so viel mir mein Brot 
erwerb, den ich doch den Meinigen schuldig bin, überläßt. Viel 
leicht kann ich in besonneneren Zeiten mehr tun. Könnte ich 
dem deutschen Vaterlande und allen, die ich liebe, ihr volles 
Glück geben, ich würde freudig dafür mein Leben opfern. Halte 
das für keine Redensart, es ist bitterer Ernst 
An Amalia Stifter 
Wien, Zi. Dezember 1648 
Geliebte, teure Gattin! 
Nichts auf der Welt geht über ein Herz, von dem man mit 
Gewißheit weiß, daß es einzig und unwandelbar an uns hängt, 
und keine Faser Falschheit und Eigensucht hat. Das fühle ich 
jetzt recht lebhaft, indem ich Dich entbehren muß. UnfereWoh- 
nung ist mir zuwider und die Welt scheint ausgestorben. Ich 
bitte Dich dringend, schone Dich, achte auf Deine Gesundheit 
und erhalte Dich für unser beiderseitiges Wohl. Solange wir
	        
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