Volltext: Oesterreich-Ungarn nebst angrenzenden Theilen der unteren Donauländer, von Bayern und Ober-Italien

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40. Boute: Die böhmischen Bäder. 
Niedergrund wird das linke Ufer sächsisch, r. folgt (5 Vé St.) Stat. 
Her rnskr et sehen, von wo man zum Prebischthor, einem der schön¬ 
sten Punkte der Sächsischen Schweiz, emporsteigt. L. Schöna. 
Nun beginnen die hässlichen, die Landschaft verunzierenden Stein¬ 
brüche» L. Krippen, r. (6V4 St.) Stat. Schandau (Zollvisitation!), 
der besuchteste Sommerfrischort der Sächsischen Schweiz und 
Touristen - Standquartier. Unter der schönen Brücke der Bahn nach 
Bautzen hindurch, dann erscheint der Lilienstein (397 m.) und als¬ 
bald 1. der steile Felsklotz, der * Königstein mit der Festung (Ein¬ 
tritt erlaubt), 362 m. ü. M., 287 m. über der Elbe. (68/4 St.) Stat. 
Königstein mit dem Städtchen. — Weiter vor Stat. Rathen im Vor¬ 
blick r. der kanzelartige Fels der * Bastei (Aussicht, Gasthaus 
oben), zu dem man von Rathen in lJ/2 St. hinaufsteigt. — Nun 
folgen Stat. Wehlen, Stat. Pirna, darüber Schloss Sonnenstein (jetzt 
Irrenanstalt). Nun werden die Ufer ganz flach und völlig reizlos, 
r. (8Y2 St.) Stat. Pillnitz, Lustschloss in bizarr-barockem Stil und 
Sommerresidenz des Königs von Sachsen. — (9 St.) 1. Blasewitz, 
r. Loschwitz, wo Schiller 1785 — 87 den »Don Carlos« schrieb. — 
(9 St.) Dresden, wo das Schiff am linken Ufer in der Altstadt anlegt. 
40. Route: Die böhmischen Bäder: Teplitz, Karls¬ 
bad, Franzensbad und Marienbad. 
Vgl. Karte bei S. 498 und die Specialplänchen. 
Allgemeines. 
Die Wohnung ist in den böhmi¬ 
schen Bädern je nach Lage und 
Grösse sehr verschieden im Preis ; 
ausserdem macht die Saison darin 
einen grossen Unterschied ; in der 
»hohen Saison«, Mitte Juni bis Ende 
August etwa, kommt der Preis der 
Logis hier und da auf das Doppelte 
des vor- und nachher bezahlten zu 
stehen. Man mietet auf die Dauer 
der Kur oder doch auf einige Wo¬ 
chen. Preis pro Woche von 6 Fl. 
an aufwärts , ohne Maximalgrenze. 
Bedienung durch das Stubenmädchen 
und den Hausknecht wird gewöhn¬ 
lich extra bezahlt. — Für die Be¬ 
nutzung der Trinkquellen wird nichts 
bezahlt; dieselbe ist, wie der freie 
Besuch der öffentlichen Anlagen und 
Kurkonzerte, in der Kurtaxe inbe¬ 
griffen. Für die Benutzung der Bä¬ 
der bestehen Tarife. 
In den Restauranis, die meist 
mit Hotels verbunden sind, wird 
»kurgemäss« gekocht; auf der Spei¬ 
sekarte sind solche Dinge, die »nicht 
kurgemäss« sind, besonders bezeich¬ 
net. (In Teplitz regelmässig nicht.) 
Man isst Kouvert (von 1 Fl. an) 
oder à la carte; ersteres ist billi¬ 
ger, wenn man starken Appetit hat. 
Wein wird bei der Kur wenig ge¬ 
trunken; doch ist den meisten Kur¬ 
gästen zu Mittag ein »Pfiff« Roth¬ 
wein (böhmisches Gewächs, meist 
Melniker) gestattet. Abends wird 
auch »ein« Glas Bier erlaubt. 
Speisekarte s. S. 8. 
Für den böhmischen Kurgast spielt 
der Kaffee eine Hauptrolle ; derselbe 
ist in den von Kurgästen besuchten 
Lokalen, wie die Milch fast überall, 
von vorzüglicher Güte; namentlich, 
excellirt darin Marienbad. Vgl. S. 518. 
Die Droschken haben für kürzere 
wie längere Fahrten auch über Land 
feste Taxen; ausserdem erhält bei 
letzteren der Kutscher ein Trink¬ 
geld; bei einer Nachmittagstour 1 Fl. 
Für Lektüre ist durch Lesekabi¬ 
nette , Journalzirkel und Leihbiblio-
	        
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