Volltext: Meine Flucht durchs mongolische Sandmeer [31]

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An den Ufern des Sungari 
§E)ir standen vor dem Bahnhof von Chardin. Eine 
-^^schmutzstarrende Straße, zerdroschene oder stark ab 
genutzte Wagen und eine Unmenge von Gendarmen und 
Polizei. Höchst widerliche Menschen, denen ich wohl 
weislich in großem Bogen auswich. 
Die Säcke auf dem Buckel schlenderten die zwei Schick 
salsgenossen dahin. Wohin? Nur nicht zeigen, daß man 
ein Neuling wäre, also sicher vor, wenn auch in unbe 
kannter Richtung. Eine ruhige Gaffe kam, da entschlos 
sen wir uns, einen Wagen zu nehmen. Er brachte uns gut 
zur genannten Herberge. 
Tobenwarth und ich hatten nun ein Zimmer, zwei 
Betten, einen warmen Ofen, aber ein fatales Gefühl in 
Len Nerven, daß ich mich wahrhaft nach den Jurten oder 
einem schützenden Walde sehnte. Dorr war man wenig 
stens vor unangenehmen Belästigungen sicher. Aber 
hier? Wie eine Katze umschlich uns der Wirt und fühlte 
vor, nach Reise, Geburtsort und Beruf fragend. Dann 
kam seine Frau. Das war ein richtiges Schlaumeierpaar, 
besonders der Alte schien nrit allen Hunden gehetzt zu 
sein. Die Opiumschmuggler hatten diesen Fuchs als 
braven, verläßlichen Mann bezeichnet; wir sollten uns 
nur auf sie berufen. Es blieb nichts übrig, als alles ans 
eine Karte zu setzen. Wir taten es. Erzählten von unserer 
Reise, guten Bekannte» und Freunden. Der Alte spitzte 
die Ohren. Also von der Seite weht der Wind! 
Lange Verhandlungen, Zweifel und wieder Glauben. 
Endresultat: Heraus aus meinem Hans, ehe euch die
	        
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