Volltext: Die Waise von Ybbsthal

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der Armen gegönnt," klagte der Oedbauer, und eine Thräne 
stahl sich aus seinem Auge. 
„Ja, ja, so geht es, wenn der Feind ins Land kommt," 
sagte nun ein alter Mann von ehrwürdiger Gestalt; „es war 
das andere Mal auch nicht besser. Der liebe Himmelvater 
will die Menschenkinder züchtigen, daß sie nicht vergessen 
auf ihn. Er wird wissen, was uns zum Heile ist, und 
uns Geduld in Leiden geben." 
Unterdessen waren die französischen Reiter weit ins 
Thal hinabgekommen; die kleine Truppe ließ sich kaum mehr 
mit den Augen verfolgen, wenn sie aus den Gehölzen heraus¬ 
kommend über die schneebedeckten Felder dahinzog. 
„Wir können gehen," sagte der Oedbauer, nachdem er 
nochmals einen prüfenden Blick ins Thal hinabgeworfen, 
„der Feind kehrt wol heute nicht mehr zurück; was er haben 
wollte, ist in seinen Händen, an uns selbst, die wir 
Bettler sind, kann ihm wenig gelegen sein. Aber wolgemerkt, 
einige Späher müssen auch jetzt noch und heute Nacht auf der 
Berghöhe bleiben, damit wir im Rücken sicher sind und zum 
nächsten Gehöfte jenseits des Berges dort gelangen können. 
Jetzt wollen wir vor Allem sehen, was aus dem Lindbauern 
geworden ist; ihn dürfen wir nicht im Stiche lassen. Kommt 
also, laßt uns in Gottes Namen wieder weiterziehen." 
Neuntes Kapitel. 
Der Lindöauer und die Seiuigen. — Km neuer 
Zufluchtsort. 
Sogleich, nachdem der Oedbauer ausgeredet hatte, 
rührte und regte es sich an allen Enden. Jeder Packte
	        
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