Volltext: Das Kraftwerk Partenstein

Abbildung 9: Wehr bau im April 1923 
noch von Hand aus zu heben. Die Hubzeit beider Schützen bis zur Freigabe der ganzen 
Öffnung beträgt motorisch angetrieben fünf Minuten, bei Handantrieb durch acht Mann 
neun Stunden. DieWindwerke sind auf einem Eisenbeton-Dienststeg montiert und sind die 
wichtigsten Teile derselben in einem Aufbau über dem Mittelpfeiler in dem Maschinen¬ 
häuschen untergebracht. Da die gesamte Schützenkonstruktion bis 0.8 m über höchstem 
Stau gehoben werden muß, so kommt der Bedienungssteg auf Kote 469.50 zu liegen. 
Das Gesamtgewicht beider Schützentafeln einschließlich der Windwerke beträgt zirka 
150 Tonnen. Jede Schützenöffnung kann oberwasserseitig und unterwasserseitig durch 
Dammbalken verschlossen werden, so daß Reparaturen an den Schützen, ohne den Betrieb 
einzustellen, durchgeführt werden können. 
Um nicht bei jeder geringfügigen Wasserspiegel-Schwankung sogleich mit den 
schweren Schützentoren manipulieren zu müssen, ist ferner ein 1.6 m hohes und 
4 m breites automatisches Sektorwehr vorhanden, welches die Aufgabe hat, den 
Wasserspiegel selbsttätig auf der höchsten Staukote zu erhalten. Wenn infolge starken 
Wasserzuflusses das Wehr über eine gewisse Höhe gehoben ist, wird durch ein elek¬ 
trisches Signal der Wehrwärter aufmerksam gemacht, daß die Schützen zu betätigen sind. 
Das Wehr erhält gegen das Unterwasser zu gar keine Vorkehrung gegen Auskolkung, 
da dasselbe auf gewachsenem Felsen gegründet ist und die unterwasserseitige Schürze 
überall 1 — 2 m tief in den gesunden Granit eingreift. Sollten im Unterwasser, insbesondere 
gegen den gegenüberliegenden Bahndamm zu, jemals Kolkerscheinungen auftreten, so 
wird durch Einlagen von schweren Betonsinkwalzen ohne Schwierigkeiten rechtzeitig ein¬ 
geschritten werden können, nachdem das Flußbett unterhalb des Wehres den größten 
Teil des Jahres trocken liegt und so jede Art von Erhaltungsarbeit ohne besondere Kosten 
daselbst ausgeführt werden kann. Die Durchflußöffnungen des Wehres sind so berechnet, 
daß das höchste Hochwasser, welches mit 400 m3/sek. angenommen wurde, bei voll¬ 
kommener Freigabe beider Öffnungen zwischen den Wehrpfeilern auf Kote 453.30 stehen 
wird. Sollte infolge eines Versagens einer Schütze nur eine Öffnung betätigt werden 
können, so würde das gleiche Hochwasser bis auf die Kote 456.— angestaut werden. Das 
automatische Wehr vermag bei voller Umlegung und einer Wasserspiegelhöhe von 
Kote 456.— an insgesamt 14 m3/sek. abzuführen. 
Das Einlaßbauwerk ist nicht, wie dies bei der normalen Anordnung der Fall ist, 
neben dem Wehr angelegt, sondern liegt ca. 300 m oberhalb der Wehrstelle im tiefsten 
4WM 
Abbildung 10: Wehrbau im Oktober 1923 
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