Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Zweiter Band. (Zweiter Band)

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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. 
Photo-Bericht Hoffmami, München- 
Ifcnc/tkre'h 
m Pont ä Mousson 
Erläuterung: 
X Ort der Gefechte 
lY\ah!tab 
schiffleutnant Pcrsich und 
vier Mann erlitten den 
Heldentod, weitere vier 
Leute wurden schwer, 
mehrere andere leicht 
verwundet. Allein diese 
Opfer waren nicht um 
sonst gebracht worden, 
denn während des Ge 
fechtes gelang es dem 
„Scharfschützen", sich aus 
seiner bedrängten Lage 
zu befreien und unver 
sehrt aus dem Kanal zu 
entkommen, und auch das 
Torpedoboot „80" hatte 
Zeit, das Leck notdürftig 
auszubessern und sich 
langsam nach Pola ins 
Dock zurückzuziehen. Als 
dieser Zweck erreicht war 
und auch das Feuer der 
italienischen Batterien, 
die ihre Munition in 
großen Mengen ver 
schwendethatten, allmählich nachließ, drehte die „Novara" 
langsam bei und verschwand in weitem Bogen nach der 
istrischen Küste zu, ohne daß die italienische Flotte es ge 
wagt hätte, das Schiff auf offener See anzugreifen. 
Die Einnahme von Norroy. 
Von Paul Otto Ebe. 
(Hierzu die Bilder und die Kartenskizze auf dieser und der folgenden Seite.) 
Da wir Deutsche schon längere Zeit durch den geglückten 
Sperrfortdurchbruch an der Maas, bei St.-Mihiel, Les 
Paroches, Troyons, Esmicourt, die kürzeste und am meisten 
für französische Truppenverschiebungen, Munitionstrans 
porte und dergleichen in Betracht kommende Eisenbahn 
verbindung Verdun—St.-Mihiel—Toul unterbunden hatten, 
versuchte der Gegner naturgemäß alles, um unser dortiges 
Vorgehen zum Stillstand zu bringen. Namentlich war er 
bemüht, unseren vorgestoßenen Kräften in die linke Flanke 
zu kommen, die wir wie 
derum immer stärker 
durch Seitendeckungen 
schützten. Dies ist der 
Hauptgrund der sonst 
nicht ohne weiteres ver 
ständlichen Tatsache, daß 
die beiderseitigen Stel 
lungen, die ja im all 
gemeinen von Norden 
nach Süden laufen, hier 
plötzlich im rechtenWinkel 
abbiegend von West nach 
Ost, nämlich von St.- 
Mihiel ungefähr nach 
Norroy verlaufen, das 
seinerseits nur 4 Kilo 
meter nördlich des be 
kannteren Pont-Ä-Mous- 
son liegt. 
Es war am 14. Fe 
bruar, als ein anderer 
Truppenteil gegen Nor 
roy angesetzt wurde, wäh 
rend wir die Höhe 365 
nehmen sollten. Diese liegt auf der anderen Seite der 
Mosel, östlich Norroy (siehe obige Skizze). Die kalte Witte 
rung der letzten Tage, teilweise mit Schneestürmen, hatte 
dafür gesorgt, daß die gegnerischen Stellungen möglichst 
tief in die schützende Erde hineingegraben worden waren. 
Ohne gründliche Artillerievorbereitung würde die Sache 
also nicht gut gehen. Das war uns allen klar. 
Zu unserer großen Genugtuung begann auch bald darauf 
die artilleristische Einleitung des Sturmes. Prachtvoll 
zeichneten sich die großen, dunklen Erdtrichter der Granaten 
im Schnee ab, was die Schußlage leicht erkennbar machte 
und die nötigen Korrekturen günstig beeinflußte. Unter 
schlupfs in den Schützengräben sah man beim Einschlagen 
der Granaten zusammenbrechen, wobei sie hineingeflüchtete 
Franzosen unter sich zerdrückten und begruben. Wo sich 
aber einzelne Gruppen aus den Gräben flüchteten, auf die 
unsere Artillerie eingeschossen war, da entstanden zwischen, 
neben und dicht vor ihnen immer mehr aufspritzende Granat- 
Kartenskizze zum Sturm auf Norroy. 
Gefangene aus dem Bois d'Ailly bei St.°MihieL auf dem Marsch durch Vigneulles.
	        
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