476 Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Photo-Bericht Hoffmami, München- Ifcnc/tkre'h m Pont ä Mousson Erläuterung: X Ort der Gefechte lY\ah!tab schiffleutnant Pcrsich und vier Mann erlitten den Heldentod, weitere vier Leute wurden schwer, mehrere andere leicht verwundet. Allein diese Opfer waren nicht um sonst gebracht worden, denn während des Ge fechtes gelang es dem „Scharfschützen", sich aus seiner bedrängten Lage zu befreien und unver sehrt aus dem Kanal zu entkommen, und auch das Torpedoboot „80" hatte Zeit, das Leck notdürftig auszubessern und sich langsam nach Pola ins Dock zurückzuziehen. Als dieser Zweck erreicht war und auch das Feuer der italienischen Batterien, die ihre Munition in großen Mengen ver schwendethatten, allmählich nachließ, drehte die „Novara" langsam bei und verschwand in weitem Bogen nach der istrischen Küste zu, ohne daß die italienische Flotte es ge wagt hätte, das Schiff auf offener See anzugreifen. Die Einnahme von Norroy. Von Paul Otto Ebe. (Hierzu die Bilder und die Kartenskizze auf dieser und der folgenden Seite.) Da wir Deutsche schon längere Zeit durch den geglückten Sperrfortdurchbruch an der Maas, bei St.-Mihiel, Les Paroches, Troyons, Esmicourt, die kürzeste und am meisten für französische Truppenverschiebungen, Munitionstrans porte und dergleichen in Betracht kommende Eisenbahn verbindung Verdun—St.-Mihiel—Toul unterbunden hatten, versuchte der Gegner naturgemäß alles, um unser dortiges Vorgehen zum Stillstand zu bringen. Namentlich war er bemüht, unseren vorgestoßenen Kräften in die linke Flanke zu kommen, die wir wie derum immer stärker durch Seitendeckungen schützten. Dies ist der Hauptgrund der sonst nicht ohne weiteres ver ständlichen Tatsache, daß die beiderseitigen Stel lungen, die ja im all gemeinen von Norden nach Süden laufen, hier plötzlich im rechtenWinkel abbiegend von West nach Ost, nämlich von St.- Mihiel ungefähr nach Norroy verlaufen, das seinerseits nur 4 Kilo meter nördlich des be kannteren Pont-Ä-Mous- son liegt. Es war am 14. Fe bruar, als ein anderer Truppenteil gegen Nor roy angesetzt wurde, wäh rend wir die Höhe 365 nehmen sollten. Diese liegt auf der anderen Seite der Mosel, östlich Norroy (siehe obige Skizze). Die kalte Witte rung der letzten Tage, teilweise mit Schneestürmen, hatte dafür gesorgt, daß die gegnerischen Stellungen möglichst tief in die schützende Erde hineingegraben worden waren. Ohne gründliche Artillerievorbereitung würde die Sache also nicht gut gehen. Das war uns allen klar. Zu unserer großen Genugtuung begann auch bald darauf die artilleristische Einleitung des Sturmes. Prachtvoll zeichneten sich die großen, dunklen Erdtrichter der Granaten im Schnee ab, was die Schußlage leicht erkennbar machte und die nötigen Korrekturen günstig beeinflußte. Unter schlupfs in den Schützengräben sah man beim Einschlagen der Granaten zusammenbrechen, wobei sie hineingeflüchtete Franzosen unter sich zerdrückten und begruben. Wo sich aber einzelne Gruppen aus den Gräben flüchteten, auf die unsere Artillerie eingeschossen war, da entstanden zwischen, neben und dicht vor ihnen immer mehr aufspritzende Granat- Kartenskizze zum Sturm auf Norroy. Gefangene aus dem Bois d'Ailly bei St.°MihieL auf dem Marsch durch Vigneulles.