Volltext: Historische Daten und Sagen über Kirchen, Klöster und Burgen im politischen Bezirke Perg

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hatte und der mutmaßliche Stifter des ersten Gotteshauses in 
Bechberg war. Im Pfarrgebiete bestanden ohne Zweifel slavische 
Siedlungen als Wansch, Windischhof usw., wenigstens deuten die 
Namen darauf hin. Nach Einwanderung der Machland'schen Familie 
hatten die Friedehalmisdorf hier Grundbesitz und erbauten für 
ihre Untertanen in diesen abgelegenen Bergen die erste Kirche, 
welche sie nach ihrem Oberherrn Otto III. v. Machland benannten. 
Ueber die Entstehung des gegenwärtigen Kirchengebäudes lassen sich 
mit größerer, oder geringerer Wahrscheinlichkeit nur Vermutungen 
anstellen. Der älteste Teil oder die einstige Kirche ist das heutige 
Presbyterium samt Turm. Dieses Kirchlein, das einst eine hölzerne 
\ orhalle gehabt haben soll, dürfte nach den Hussi ten Verwüstungen 
etwa um 1440 entstanden sein. Die jetzige Pfarrkirche war bis 
1656 eine Filiale von Pierbach. Rechberg erscheint übrigens schon 
1383 als Filialpfarre, 1656 als selbständige Pfarre. Der Stifter der 
Pfarre war Graf Joachim von Windhag. Sie wurde vom Domini¬ 
kanerkloster Münzbach pastoriert. 
Die Häuser Windischhofer und Großlehner gehörten zur Herr¬ 
schaft Prandegg. Das einst hier gestandene Schloß wird 1209 in 
einem Bestätigungsbriefe des Herzogs Leopold von Oesterreich 
genannt. 1291 besaßen es die Herren von Hartheim, 1327 Heinrich 
von Pollheim. 1410 verschrieben es Herzog Leopold und Ernst 
für sich und Herzog Albrecht dem Jakob Grabner. 1809 soll es 
noch öde gestanden sein und zu der Herrschaft Wartberg gehört 
laben. 
10. Windhag. 
Windhag heißt eigentlich Grenzpunkt der Wenden; es be¬ 
zeichnet somit einen Ort, der einst von diesen bewohnt war. Die 
alte Burg dankt ihr Entstehen ohne Zweifel der Familie Friede¬ 
halmisdorf (Freun, Frey). Um 1300 besaßen das Schloß gemeinschaft¬ 
lich das Geschlecht der Freun und der Lasberger als österreichi¬ 
sches Lehen. Die Freun stammen aus Frichensdorf, jetzt Früh¬ 
storf in der Pfarre Arbing und waren freie Herren im. Machlande, 
wo sie schon 1052 urkundlich vorkommen und um 1300 das schon 
1290 urkundlich genannte Schloß Windhag als landesfürstliches 
Lehen erwarben. Otto der Freun verkaufte seinen halben Anteil 
an seinen Oheim, den ehrbaren Knecht Hansen von der Au 1379, 
welcher 1380 auch den anderen Teil erwarb. In seinem Besitze 
Wieb es bis 1400, in welchem Jahre es an den herzoglichen Schenk 
Leopold Drockendorffer kam, der es 1407 an Thomas Tampöck ver- 
kaufte* 1455 wurde ein Veit Tampöck vom König Ladislaus damit 
belehnt. Bei diesem Geschlechte verblieb es bis 1485, in welchem 
Jahre es an Regina, beziehungsweise deren Gemahl Lasla Prager
	        
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