— 56 — hatte und der mutmaßliche Stifter des ersten Gotteshauses in Bechberg war. Im Pfarrgebiete bestanden ohne Zweifel slavische Siedlungen als Wansch, Windischhof usw., wenigstens deuten die Namen darauf hin. Nach Einwanderung der Machland'schen Familie hatten die Friedehalmisdorf hier Grundbesitz und erbauten für ihre Untertanen in diesen abgelegenen Bergen die erste Kirche, welche sie nach ihrem Oberherrn Otto III. v. Machland benannten. Ueber die Entstehung des gegenwärtigen Kirchengebäudes lassen sich mit größerer, oder geringerer Wahrscheinlichkeit nur Vermutungen anstellen. Der älteste Teil oder die einstige Kirche ist das heutige Presbyterium samt Turm. Dieses Kirchlein, das einst eine hölzerne \ orhalle gehabt haben soll, dürfte nach den Hussi ten Verwüstungen etwa um 1440 entstanden sein. Die jetzige Pfarrkirche war bis 1656 eine Filiale von Pierbach. Rechberg erscheint übrigens schon 1383 als Filialpfarre, 1656 als selbständige Pfarre. Der Stifter der Pfarre war Graf Joachim von Windhag. Sie wurde vom Domini¬ kanerkloster Münzbach pastoriert. Die Häuser Windischhofer und Großlehner gehörten zur Herr¬ schaft Prandegg. Das einst hier gestandene Schloß wird 1209 in einem Bestätigungsbriefe des Herzogs Leopold von Oesterreich genannt. 1291 besaßen es die Herren von Hartheim, 1327 Heinrich von Pollheim. 1410 verschrieben es Herzog Leopold und Ernst für sich und Herzog Albrecht dem Jakob Grabner. 1809 soll es noch öde gestanden sein und zu der Herrschaft Wartberg gehört laben. 10. Windhag. Windhag heißt eigentlich Grenzpunkt der Wenden; es be¬ zeichnet somit einen Ort, der einst von diesen bewohnt war. Die alte Burg dankt ihr Entstehen ohne Zweifel der Familie Friede¬ halmisdorf (Freun, Frey). Um 1300 besaßen das Schloß gemeinschaft¬ lich das Geschlecht der Freun und der Lasberger als österreichi¬ sches Lehen. Die Freun stammen aus Frichensdorf, jetzt Früh¬ storf in der Pfarre Arbing und waren freie Herren im. Machlande, wo sie schon 1052 urkundlich vorkommen und um 1300 das schon 1290 urkundlich genannte Schloß Windhag als landesfürstliches Lehen erwarben. Otto der Freun verkaufte seinen halben Anteil an seinen Oheim, den ehrbaren Knecht Hansen von der Au 1379, welcher 1380 auch den anderen Teil erwarb. In seinem Besitze Wieb es bis 1400, in welchem Jahre es an den herzoglichen Schenk Leopold Drockendorffer kam, der es 1407 an Thomas Tampöck ver- kaufte* 1455 wurde ein Veit Tampöck vom König Ladislaus damit belehnt. Bei diesem Geschlechte verblieb es bis 1485, in welchem Jahre es an Regina, beziehungsweise deren Gemahl Lasla Prager