Volltext: Unsere Soldaten

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deckungslosen, hageldicht von Kugeln bestrichenen Gelände hinter 
ein Haus, wo der Verwundete sicher geborgen war. 
Der edelmütige Prokopeko erhielt für seine hilfreiche, kamerad¬ 
schaftliche Gesinnung die silberne Tapferkeitsmedaille erster Klasse. 
TAPFERKEITS 
3>ict? gegen dreißig. 
Im Walde östlich Kurima wars, am Abend des 8. Dezember 
1914. Das Landwehr-Infanterieregiment Nr. 26 marschierte gegen 
Smigrod-Jaslo, dort im Walde aber hatte die Telephonabteilung 
des Regimentes Posten gefaßt und die Sanitätsmannschaft einen 
mächtigen Hilfsplatz hergerichtet. Tief in der harten Wintererde 
staken die Pflöcke und hielten Zeltwand und -dach sicher gegen alle 
Attacken des Nordwindes. Am Operationstische walteten der Chef¬ 
arzt und seine ärztlichen Gehilfen ihres nervenzerrüttenden Amtes, 
der Feldkurat ging von Tragbahre zu Tragbahre und sprach tapfere, 
muntere, tröstende Worte zu den in Schmerzen Liegenden. Über 
dem ganzen Lager aber flatterte die Fahne, schaukelte die Laterne 
mit dem rotem Kreuz auf weißem Grunde, Freund und Feind 
verkündend: hier werden Wunden geheilt, nicht geschlagen. Auch 
die russische Patrouille, 30 Mann stark, die sich an den Platz 
heran gepürscht hatte, sah das schützende Zeichen sehr gut; das 
hinderte sie aber nicht, etwa hundert Schritte vor dem Lager angelangt, 
die Gewehre an die Backen zu reißen und in das Asyl für Verwundete 
hineinzupfeffern. Und schon, ehe noch die erste Verwirrung auf 
dem Hilfsplatz einem klaren Erfassen der Situation gewichen war, 
stand die ganze Horde, „Ergebt euch!" brüllend, zehn Schritte vor 
dem unverteidigten Hilfsplatz, schickte sich an, die Faust auf die 
sichere Beute zu legen. In diesem Augenblicke sprang von der 
Pionierabteilung der Feldwebel Alois Popelar — seine große 
silberne Tapferkeitsmedaille blitzte im Laternenschein — vor, grad-
	        
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