Volltext: Österreichisches Kriegs-Kochbuch

Einige praktische Winke. 
Fett. 
Nach folgendem Rezept läßt sich ein sehr gutes, ausgiebige- tfett herstelleil. 
Schweine- unb Rindsfett werden zu gleichen Teilen, aber separat aus^°O' 
respektive ausgebrateir .Dem Rinbsfett fetzt man auf l Kilo /2 Liter Milch z - 
Sobald biefe Feite klar geworden sind, werden sie durch em seines @ieb m einen 
Steinguttops gegossen, gut vermischt und aufbewahrt. Daß Bratenfettreste 
Abfchöpffette jetzt gut zn verwahren sind, um wieder verwendet werben zu können, 
braucht wohl nicht besonders betont zu werben. 
Sehr empfehlenswert ist ferner bie Verwenbnug von Ritibsnietenfett. 
Dieses Fett kann auch sehr gut zur Bereitung von Mehlspeisen verwenbet werben, 
ganz besonbers eignet es sich, zur Herstellung von Pubbmgs, Kochen, Auflaufen u. gl. 
@"5wirb in folgender Weife behandelt: Vorerst wird es gut abgewassert, aus- 
gehäutet unb sein geschnitten. Dann läßt man es in frischer Milch buuhfochen 
unb erstarren, gießt alles Wässerige weg, läßt bas Fett zergehen unb burch 
ein Haarsieb fließen. In gleicher Weise kann man jebes Rinbsfett, bas letzt zumeist 
verwendet werben muß, unb auch ausgebratenes ober abgeschöpftes |e t, 
machen. Fettreste ber letztgenannten Arten erhitzt man nach bem Erstarren wieder 
in einer Pfanne, gießt bie unter ber Fettbecke befinblichen wässerigen -eile weg, 
läßt bas Fett langsam mit frischer Milch eine Viertelstunde burchkochen, lagt ann 
bas abgenommene starre Fett tnieber zergehen und gießt es burch em Haarsiebs Diese. 
Fett kann znm Kochen von Gemüsen unb Soßen nsw. gebraucht werben, bas s 1, ) 
Nierenfttt eignet sich aber auch ganz vorzüglich znr Bereitung aller Riubfleischspeisen. 
Pf tan zenfette finb jetzt fehr teuer geworben, weil bie zu ihrer Herstellung 
nötigen Rohprobukte nicht ober nur schwer eingeführt werben können, ^hie Ver¬ 
weisung muß baher von ber Kaufmöglichkeit abhängig gemacht werben. 
Httlfenfrüchle. 
Die Nährwerte bieser Nahrungsmitteln sollen bei sparsamster Verwenbnug 
möglichst ausgenützt werben. Dies geschieht, wenn man bie Öulsenfruchtc nach betn 
Waschen ober Einweichen in kaltem Wasser m einem hohen Kochtopf, niemals ti 
einet- Kasserolle, aus mäßigem Feuer zusetzt unb langsam kochen laßt, wobei n a 
hie unb ba heißes Wasser nachgießt, baniit sie tiollftänbtg bedeckt feien.. Nack) _ etn* 
ftünbiger Kochzeit mengt man ein wenig Natron bei. Man laßt ^e Hulsenfriichte 
nun vollstänbig weich kochen und bereitet sie bann m verschiebenstei Art. Für Per¬ 
sonen, bie sie nttht leicht verbauen, empfiehlt es sich, sie als Püree zu ^ich zu bringen.
	        
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