Volltext: Das Geld im Kriege [26]

nicht entfernt erreicht, denn wenn der Reichsbank alle Darlehens¬ 
kassenscheine, die ausgegeben werden dürfen, zuströmen, so könnte 
die Reichsbank für 15,4 Milliarden Mark Banknoten aus¬ 
geben. Wir halten jedoch an der Golddeckung fest, und zu¬ 
gleich dringt in immer weitere Kreise die Erkenntnis, daß 
jetzt das Gold in die Reichsbank gehört. Mit Recht 
hebt die amtliche Denkschrift über die wirtschaftlichen Ma߬ 
nahmen aus Anlaß des Krieges hervor, daß diese Freudigkeit, 
unsere Zentralnotenbank in der Kriegskrisis zu stärken, in der 
Münz- und Bankgeschichte aller Länder und Völker ohne Bei¬ 
spiel dasteht, und daß sie ein überzeugender Beweis nicht nur 
für den unerschütterlichen Kredit der Reichsbanknoten, sondern 
auch für die Stärke der in unserem Geldumlauf liegenden Gold¬ 
reserven und für die wirtschaftliche Einsicht unseres Volkes ist. 
Die Erwartung, daß wir am Kriegsschluß noch weit zahlungs¬ 
kräftiger dastehen und den Goldbestand auf etwa 3 Milliarden 
Mark erhöht haben werden, ist gegenüber der Tatsache, daß 
sich noch rund 3 Milliarden Mark Gold im freien Verkehr in 
Deutschland befindet/) voll berechtigt. 
Am einer übertrieben hohen Steigerung der Preise für 
Gegenstände des täglichen Bedarfs während der Kriegszeit ent¬ 
gegenzuwirken, sollten schon durch das Gesetz vom 4. August 
die Landeszentralbehörden für die Gegenstände, namentlich für 
Nahrungs- und Futtermittel, rohe Naturerzeugnisse, Leiz- und 
Leuchtstoffe Höchstpreise feststellen und anordnen können. Das 
ist zunächst für den Kleinhandel in einzelnen Bezirken geschehen, 
i) Die Summe der seit Beginn unserer Münzreform ausgeprägten 
Goldmünzen betrug nach Abzug der wieder eingezogenen Stücke Anfang 
Oktober 1914 5130212620 Mark. Ein Teil ist ins Ausland abgeflossen, 
freilich auch wieder durch zuströmendes Gold ersetzt, ein nicht unbeträcht¬ 
licher Teil ist aber gewerblichen Zwecken dienstbar gemacht. Man kann 
daher unseren gemünzten Goldvorrat auf 43/ä Milliarden Mark schätzen. 
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