nicht entfernt erreicht, denn wenn der Reichsbank alle Darlehens¬ kassenscheine, die ausgegeben werden dürfen, zuströmen, so könnte die Reichsbank für 15,4 Milliarden Mark Banknoten aus¬ geben. Wir halten jedoch an der Golddeckung fest, und zu¬ gleich dringt in immer weitere Kreise die Erkenntnis, daß jetzt das Gold in die Reichsbank gehört. Mit Recht hebt die amtliche Denkschrift über die wirtschaftlichen Ma߬ nahmen aus Anlaß des Krieges hervor, daß diese Freudigkeit, unsere Zentralnotenbank in der Kriegskrisis zu stärken, in der Münz- und Bankgeschichte aller Länder und Völker ohne Bei¬ spiel dasteht, und daß sie ein überzeugender Beweis nicht nur für den unerschütterlichen Kredit der Reichsbanknoten, sondern auch für die Stärke der in unserem Geldumlauf liegenden Gold¬ reserven und für die wirtschaftliche Einsicht unseres Volkes ist. Die Erwartung, daß wir am Kriegsschluß noch weit zahlungs¬ kräftiger dastehen und den Goldbestand auf etwa 3 Milliarden Mark erhöht haben werden, ist gegenüber der Tatsache, daß sich noch rund 3 Milliarden Mark Gold im freien Verkehr in Deutschland befindet/) voll berechtigt. Am einer übertrieben hohen Steigerung der Preise für Gegenstände des täglichen Bedarfs während der Kriegszeit ent¬ gegenzuwirken, sollten schon durch das Gesetz vom 4. August die Landeszentralbehörden für die Gegenstände, namentlich für Nahrungs- und Futtermittel, rohe Naturerzeugnisse, Leiz- und Leuchtstoffe Höchstpreise feststellen und anordnen können. Das ist zunächst für den Kleinhandel in einzelnen Bezirken geschehen, i) Die Summe der seit Beginn unserer Münzreform ausgeprägten Goldmünzen betrug nach Abzug der wieder eingezogenen Stücke Anfang Oktober 1914 5130212620 Mark. Ein Teil ist ins Ausland abgeflossen, freilich auch wieder durch zuströmendes Gold ersetzt, ein nicht unbeträcht¬ licher Teil ist aber gewerblichen Zwecken dienstbar gemacht. Man kann daher unseren gemünzten Goldvorrat auf 43/ä Milliarden Mark schätzen. 20