Volltext: Band II. Der Weltkrieg 1916 - 1918 (Band II. 1919)

ja, daß unser Volk noch immer die Kraft gefunden hat, aus den Tagen der 
größten Not und Qnal sich wieder zur Höhe emporzuriugeu. An diesem Glauben 
müssen wir festhalten, an diesem Glauben dürfen wir nicht irre werden. Durch 
Nacht zum Licht! D>e Herzen hoch und die Geister rege und unser jetzt so 
schwergeprüftes deutsches Volk wird auch aus der jetzigen Elendszeit den Weg 
in eine bessere Zukunft finden. 
Wem Leid nur Unglück bedeutet, dem bleibt es unfruchtbar. Wem es 
als Schule bient, der wird dadurch gefördert, bereichert, gestärkt. Leid wandelt 
sich dann in Freud. 
Jeder Fortschritt der Menschen ist aus Not hervorgegangen. Der ver¬ 
lorene Weltkrieg wird letzten Endes dem deutschen Volk itnd Deutschösterreich, 
noch zum Segen werden, wenn wir die jetzige Heimsuchung im Zeichen des 
Gekreuzigten und seiner Lehre vom Leiden auffassen als Mittel der Entsüh¬ 
nung, der Reinigung und Läuterung. 
Der Ausblick in die nächste Zukunft ist trübe genug und schwere Tage 
stehen uns jedenfalls bevor. Christi Schicksal versöhnt mit diesem Lose. War 
nicht er der Unschuldigste und mußte er nicht gerade als solcher das Größte 
leiden? Und kam nicht eben aus diesem Leiden das größte Heil für alle Men¬ 
schen ? Christi glorreiche Auferstehung aus dem Grabe kündet auch dem deut¬ 
schen Volke und jedem von uns eine Wiederaufrichtung von unserem jetzigen 
tiefen Falle, wenn wir uns in der Leidenszeit bewähren. Tue jeder von uns 
seine Pflicht, alle andere Sorge werfen wir aus den Herrn und wir werden 
die schwere Zeit sieghaft überwinden. Mit festem, starkem Willen wollen wir 
das Schicksal zwingen, daß es sich für unser Volk zum Guten wende. 
Jeder Mann und jede Frau vollwertig, tüchtig, verläßlich, ob im Amt, 
in der Werkstatt, am Pfluge, am Herd oder in der Familie — ob Führer 
oder Mannschaft — gut deutsch allezeit. 
Das sei unser Gelöbnis an der Schicksalswende unseres Volkes.
	        
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