Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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erkennt. Gott muss sich offenbaren und diese Offenbarung ist die 
Welt, ist der Mensch, ist das Eigen. In diesem, in der Welt im 
eigenen Ich erkennt sich Gott selbst, wie er von diesem erkannt 
wird. So wie diese nicht wären ohne Gott, so Gott nicht ohne 
diese." 
Ein fruchtbar Büchlin, wie ein Christenmensch in Gott 
wiederum neu geboren und in die innerliche Erkenntniss Gottes 
geführt, in Gott eingeleibet und vergottet werde. Nützlich zu 
lesen. H. Satrapinus. P. aus dem Jahre 1523 sagt Folgendes: 
„Es sei eine gemeine Rede: Gott sei an allen Ecken und 
Enden; aber seine Existenz sei in den verschiedenen Gegenständen 
verschiedener Art. Er befinde sich allerdings auch in Vieh, Holz, 
Stein, Gras, Kraut, aber nicht anders als er von Anfang bestimmt 
hat, dass er darinnen sei, nämlich nicht bekanntlich (bewusst) 
wesentlich oder leiblich. Wie aber Gott im Menschen herrscht, 
oder welche Eigenschaft der vernünftige Mensch nach seiner 
Erschaffung von Gott habe, hierüber sei Folgendes zu merken. 
Der Mensch hat zwei Naturen und Eigenschaften, eine fleischliche 
und geistige, welches ein äusserlicher und innerlicher Mensch 
genannt wird. In beiden ist die Wirkung verschieden. Das Fleisch 
ist nach seiner Natur immer zum ärgsten und bösesten geneigt. 
Befände sich im Menschen nicht auch der erleuchtete, vernünftige 
Geist, so wäre er noch viehischer als das Vieh, indem dieses 
nur nach seiner Natur und aus Wirkung handle. Der Geist ist 
aus Gott geschaffen, er soll daher im Menschen wirken und die 
Wirkung des Fleisches verhindern. 
Wie nämlich Gott in allen Creaturen wkt, so wirkt er im 
innerlichen Menschen oder Geist allein gebärend. Alle anderen 
Creaturen sind nur ein Gespür nnd Fussstapf Gottes. 
Die Seele allein ist natürlich nach Gott geschaffen und 
gebildet. In sie steigt Gott nieder und wirkt aus ihr heraus. 
Gott erkennt sich dann im Menschen und liebt sich im Menschen," 
Derselbe pantheistisché Gottesbegriff liegt den theosophischen 
Systemen eines Pico von Mirandola und der anderen Philosophen 
der italienischen Renaissancezeit, aber auch dem eines Nikolaus 
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