Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Seelenämtern, wozu meist zahlreiche gesprochene Messen kamen. 
So 1495 bei Wolfgang Kellner 3000 Messen. Die Seelengottes- 
clienste wurden meist doppelt zu St. Lorenz und in der Kloster¬ 
kirche begangen. 
Die Stiftungsverbindlichkeiten wurden sorgfältig verbrieft, 
mindestens in 2 Exemplaren, wovon meist eines in die „stat- 
pichse“ hinterlegt wurde. Nicht selten wurden später selbst 
5 Exemplare ausgefertigt— je 1 für den Stifter, 1 für den Kirch- 
meister zu St. Lorenz, 1 für das Kloster, 1 für den Pfarrer, 
1 für eine Bruderschaft oder das Spital, je nachdem erstere oder 
letzteres die Stiftung zu besorgen hatte. 
Ebenso charakteristisch wie die Bussen für die säumige 
Verrichtung des Gottesdienstes sowohl als der Entrichtung der 
Stiftungsrenten war auch die gegenseitige Verklausulirung dersel¬ 
ben durch Uebertragung des Bezugsrechtes an andere fromme In¬ 
stitute, z. B. an das Spital, an eine andere Kirche oder beson¬ 
dere Stiftung. Nur im 14. Jahrhundert ward zum Schutze der 
Stiftungen meistens der Bat der Stadt nicht selten mit Ueberge- 
hung der nächsten Erben bestellt. 
Noch erinnern an die Wohlthäter dieses Gotteshauses zahl¬ 
reiche Grabmonumente innerhalb der Kirche zu Lorch. Wir 
erwähnen beispielsweise: 1) den des Lorcher Dechants Anno (? 
Lind liest a. a. 0. S. 182 so. Nach einer getreuen älteren Ko¬ 
pie möchten wir lieber H N B mit darüber gezogenen Abkür¬ 
zungszeichen als Henricus erklären) vom Jahre 1331 : „Hie ja- 
cet dns IINB. decanvs Lavreacensis ecce, qui Anno dni 
M.CCC.XXXI in (v)igilia S. Naüvitatis dni (JXKL ?)“\ — 
2) den des Domherrn von Passau Heinrich von 1340, den Lind 
(a. a. 0.) anführt: „MCCCXL 0. Ueinric. eanonie. pat, funda- 
tor Imins altaris.“ Die Jahreszahl dürfte hier wohl irrig angege¬ 
ben sein ; — 3) den des Ulrich Maulhart von 1348: v0 ülri- .,j) 
cus Maulh ardus ciuis in Anaso qui hie sepvltvs est anno do. 
M. CCC. XL V III. in die sancti Georii— 4) den des 
Passauischen Weihbischofes Sigismund, Bischofes von 
Salona vom Jahre 1472: „Obijt reuerendus j in XPo. Pr. e. 
Mus. Jahr. Ber. XXX, ^