Volltext: Lorch und Ens

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urkundlich in Oberösterreich aufscheinende „Khuemiet von ainer 
Imerkchue je 32 dl.“ (1497.) 
Für dieT auf- (Oster) kerze, ebenso wie für die St. Florians¬ 
kerze wurde eigens gesammelt (1497: 9 ß 16 V2 dl. — 1 Pfd. 
7 ß 21 dl.); 1539 wird als Ausgabspost „für eine Kerze gen 
Ernsthofen 5 ß 16 dl.“ erwähnt. Die Prozession dahin fand am 
Mittwoch vor Pfingsten statt (1497). Wiederholt findet sich die 
Anfertigung „13Stekchkertzen in das Ead in der pfarr (ebenso 
viele. in das rad in der scheyblingkirchen 1497) notirt: Zur Tauf¬ 
kerzen gab man 20 Pfd., zur St. Florianskerzen 9% Pfd. Wachs. 
Ton Einrichtungsstücken der Pfarrkirche kömmt zu erwähnen 
die Orgel: „1490 dem Arglmaister für die arbeitt an der Argl 
73 Pfd.“ (Oberleitner a. a. 0. 46) und dass diese Arbeit sich 
auf die Orgel zu St. Lorenz bezieht, beweist ein Rechnungs¬ 
posten dieser Kirche vom Jahre 1497 : „ain slos auf dy argl.“ Der 
Organist bezog 1539 4 Pfd., der Schulmaister 7 Pfd. ; auch wird 
damals schon ein Succentor erwähnt. — Es erhellt auch aus der 
Kirchenrechnung des Jahres 1539, dass „Ynser Frawen Kirch- 
weich“ in St. Lorenz sehr feierlich begangen wurde. Zu St. Jor- 
genkapelle scheint ein feierlicher Gottesdienst nur am St. Georgi- 
tag und am Erchtag in den Pfingstfeiertagen Statt gehabt zu 
haben. — Die Prozession nach St. Florian, wohin die schwere 
St. Florianskerze gewidmet wurde, bewahrte offenbar die Erin¬ 
nerung ehemaliger innigerer Verbindung und auch das Pfarrvolk 
von St. Florian erwiederte den Wahlfartsgang und die Opfergabe. 
Zur Geschichte der Pfarre Ensistnur wenig besonderes zu 
bemerken. Selbstverständlich blieb sie von der allgemeinen Zeit¬ 
strömung nicht unberührt. Der tiefgläubige mildherzige Sinn der 
Stadtgemeinde vor allem zeigt sich lautsprechend genug in den 
grossartigen Stiftungen, die nachfolgend besprochen werden, bis 
diese alle in einer die Zeit und ihre Bestrebungen deutlich ge¬ 
nug kennzeichnenden Weise durch" die merkwürdige Urkunde des 
Kg. Ferdinands vom Jahre 1553, 22. VIII., wodurch mit der 
kirchlichen Vergangenheit entschieden gebrochen war, die wir 
jedoch zum Schlüsse dieser Arbeit erst mittheilen zu sollen glauben,
	        
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