Volltext: Die russische Frühjahrsoffensive 1916 [31]

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Heft SI. Dl« russische Frühjahr-offensive 1918. 
russischer Seite erhoben sich hinter den vorderen Kampsgräben 
beherrschende 200-Meterhöhen, hier die .Friemel-Höhe", dort 
der .Feldherrn-Hügel" ziemlich unvermittelt noch 35 m über 
Sumpf und Seespiegel (165 m), und von hier aus konnte man 
mit dem Scherenfernrohr wie von einem Turm in die Falken 
und Mulden des Hügelgeländes und in die Tiefen des Hinter- 
landes hineinsehen, Vorteile und Nachteile wogen sich etwa auf, 
im Nordabschnitt der Landenge südlich des Narocz-Sees lagen 
die Verhältnisse für die Nüssen sogar durchaus günstig. Denn 
hier hatten die deutschen Linien beim Vorwerk Stachowce einen 
scharfen Knick machen müssen, um einerseits die beherrschenden 
Höhen am See bei Blizniki ausnuhen zu können und anderer¬ 
seits hinter Mokrzyce Anschluß an das hinter den Sumpf zu¬ 
rückbiegende Zentrum zu bekommen. .Dieser Vorsprung", 
schreibt der ruffische Generalstabschef, .scheint besonders günstig 
für eine Vorbereitung durch unser Artilleriefeuer, da die beiden 
Linien von unseren Batterien unter Flankenfeuer genommen 
werden können: Die Stellung Blizniki-Stachowce vom Biada- 
See und die Stellung Stachowce-Mokrzyce von Jzoroda aus; 
hierdurch wird die Vorbereitung bedeutend erleichtert". Der 
Verlauf der Kämpfe sollte zeigen, zu weich mörderischer Waffe 
die russische Führung diesen früh erkannten Vorteil auszu¬ 
schmieden verstand! 
Einen weiterenVorteil für den russischen Angriff an derFront 
Blizniki-Mokrzyce bedeutete es, daß die dort fechtende Division 
des Generalleutnants v. Seydewitz (75. Reserve-Division) von 
der nördlichen Nachbardivision durch die größte Breite des 
Narocz-Sees geschieden war, so daß eine flankierende Unter¬ 
stützung der artilleristischen Abwehrschlacht durch die deutschen 
Batterien nördlich des Sees ausgeschaltet war. Die südliche 
Nachbardivision (9. Kavallerie-Division) vermochte wohl flan¬ 
kierend vor der Front der 75. Reserve-Division einzugreifen, 
aber ihre Artillerie, ebenfalls zwischen Narocz-See und 
Wiszniew-See eingebaut, würde genug zu tun haben, den 
eigenen Südabschnitt der Landenge frontal zu verteidigen. Auch 
diesen Vorteil, der sich aus der beschränkten Wirkungsmögllch-
	        
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