26 Heft SI. Dl« russische Frühjahr-offensive 1918. russischer Seite erhoben sich hinter den vorderen Kampsgräben beherrschende 200-Meterhöhen, hier die .Friemel-Höhe", dort der .Feldherrn-Hügel" ziemlich unvermittelt noch 35 m über Sumpf und Seespiegel (165 m), und von hier aus konnte man mit dem Scherenfernrohr wie von einem Turm in die Falken und Mulden des Hügelgeländes und in die Tiefen des Hinter- landes hineinsehen, Vorteile und Nachteile wogen sich etwa auf, im Nordabschnitt der Landenge südlich des Narocz-Sees lagen die Verhältnisse für die Nüssen sogar durchaus günstig. Denn hier hatten die deutschen Linien beim Vorwerk Stachowce einen scharfen Knick machen müssen, um einerseits die beherrschenden Höhen am See bei Blizniki ausnuhen zu können und anderer¬ seits hinter Mokrzyce Anschluß an das hinter den Sumpf zu¬ rückbiegende Zentrum zu bekommen. .Dieser Vorsprung", schreibt der ruffische Generalstabschef, .scheint besonders günstig für eine Vorbereitung durch unser Artilleriefeuer, da die beiden Linien von unseren Batterien unter Flankenfeuer genommen werden können: Die Stellung Blizniki-Stachowce vom Biada- See und die Stellung Stachowce-Mokrzyce von Jzoroda aus; hierdurch wird die Vorbereitung bedeutend erleichtert". Der Verlauf der Kämpfe sollte zeigen, zu weich mörderischer Waffe die russische Führung diesen früh erkannten Vorteil auszu¬ schmieden verstand! Einen weiterenVorteil für den russischen Angriff an derFront Blizniki-Mokrzyce bedeutete es, daß die dort fechtende Division des Generalleutnants v. Seydewitz (75. Reserve-Division) von der nördlichen Nachbardivision durch die größte Breite des Narocz-Sees geschieden war, so daß eine flankierende Unter¬ stützung der artilleristischen Abwehrschlacht durch die deutschen Batterien nördlich des Sees ausgeschaltet war. Die südliche Nachbardivision (9. Kavallerie-Division) vermochte wohl flan¬ kierend vor der Front der 75. Reserve-Division einzugreifen, aber ihre Artillerie, ebenfalls zwischen Narocz-See und Wiszniew-See eingebaut, würde genug zu tun haben, den eigenen Südabschnitt der Landenge frontal zu verteidigen. Auch diesen Vorteil, der sich aus der beschränkten Wirkungsmögllch-