Volltext: Mundartliche Dichtungen

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Dös erst is vagöffen, 
i woaß's nimmamehr 
und kenns kam, so bal i's 
wen vürlöfen her. 
I Han ja schan wieda 
dös anar in' Hirn, 
und sobal sös si gfurmtH hat, 
wirds außaspaziern. 
Dö mehra Weil bin i 
glei förti damit, 
weil Amt und Beruaf 
nöt viel Umtoan dalitt. 
Da Reim is leicht gfundten, 
und laßt a mi anH, 
wirf i d' Födern auf d' Seit 
und geh auf und davan. 
Er lauft mar aft zua, 
wann i'n gar nimma fuach, 
und da Plan zu mein Liad 
braucht koan Lehr und koan 
Buach. 
Er fallt ma gern ein, 
wann i draußen wo steh 
und mein Hoamat betracht 
oda hoam wieda geh. 
Oft her i was rodn, 
was ma gfallt vo dö Leut, 
das fang i mar auf, 
wanns mi netta just gfreut. 
I denk ma, das stammt 
aus'n Volk und is echt; 
das will ma zun Gficht stehn, 
i wir eahm schan grecht. 
Gflickt wird nix bei mir, 
ös wird ordentli baut; 
da Platz guat vatoalt 
und af's Dachel guat gschaut. 
Da moan i ön Schluß, 
den värrat ma mein Gmüat; 
denn: 's Liad muß an End 
habn, 
hoaßt 's End vo mein Liad. 
Id. 3ö)oamal heiraten! 
(10. Juni 1909.) 
Dös erste Mal heiraten 
is nöt so dumm, 
wanns Dirndl schen saubar is, 
muntar und frumm. 
Da is's wiar in Juni, 
wanns Heugab) angeht 
und d' Wiesen voll BleamelH 
und Buschen dasteht. 
Alls schmückt so viel fein, 
wiar a Gartenlöbn is's; 
da heugt ma gern hoam 
und ums Heu is a Griß! 
Wers zwoamal probiert, 
der is nöt so guat dran; 
er triafft bei sein GroamatH — 
koan BlüahbloamH nöt an! 
*) Gfurmt — geformt. — -).Anlaßn — zum besten halten. - 
Heugat — Heuernte. — H Bleamel — Blumen. — 5) (B r o a 
mat — Grummet. — 6) ^ I ü a l) b I o a m = blühende Blumen.
	        
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