Volltext: Tannenberg

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rung des Prinzen Friedrich Karl von Preußen — 
einen Landstreich auf die Zitadelle. Die kühnen 
Reiter preschten durch die Straßen der von belgi 
schen Truppen wimmelnden Stadt. In der Verblüf 
fung der ersten Schrecksekunde ließ man sie überall 
durch, und so gelangten die Verwegenen fast 
ungehindert über die Maas und in die Nähe der 
Zitadelle. Das Ziel schien greifbar nahe. Es war 
groß, einfach und zeugte von Neitergeist. Die paar 
Reiter wollten den General Leman, den Komman 
danten der Feste Lüttich, gefangennehmen und damit 
die Übergabe der Festung erzwingen. Oft schon 
hatten einige Draufgänger, unter dem Einsatz ihres 
Lebens, eine Tat von größter Tragweite vollbracht. 
Die Geschichte aller Soldatenvölker erzählt davon. 
Aber nun hatten sich die Belgier von ihrer Über 
raschung erholt. Sie sahen bald, daß diesen paar 
Reitern nichts, aber auch gar nichts folgte, keine 
Batterie, keine heranstürmende Infanterie. Diese 
zehn Reiter waren allein, mutterseelenallein in der 
weiten und großen feindlichen Stadt, und jetzt 
krachte es von allen Seiten. Das Gewehrfeuer 
prasselte durch die Straßen und Gasten. Ein Zug 
feindlicher Kavallerie fetzte zur Verfolgung der 
Deutschen an. Säbel blitzten durch den Hellen, son 
nigen Morgen. Die Fähnchen an den Lanzenspitzen 
flatterten wild im tollen Galopp. Bald ritten 
Deutsche und Belgier nebeneinander und hieben 
wuchtig aufeinander ein mit schweren Säbelklingen. 
Äier und da sank einer blutend aus dem Sattel. Nur
	        
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