Volltext: Album des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns

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Leonding, Pasching und Thening. In Letzterm ist eine der zahlreichsten Gemeinden 
der Protestanten, mit ihrem Bethause und Pastorat. In Pasching finden sich schöne 
Glasmalereien. Von der Hochebene hinter Thening genießt man eine herrliche An- 
ficht auf die Alpen des Salzkammergutes. Von Neubau vorwärts erreicht man 
sodann Marchtrenk und endlich Wels. Die Stadt ist Kreisstadt, hat 440 
Häuser, mit 4223 Einwohnern. Hier stand das Ovilabis der Römer. Schon im 
achten Jahrhundert war Wels ein Eigen der mächtigen Grafen von Wels und 
Lambach; nach deren Aussterben fiel es an die Landesfürsten. Hier starb 1519 
Kaiser Mar, und 1690 der Prinz von Lothringen, der Befreier Wiens mit 
Sobiesky dem Polenkönig, 1683. Die Stadt ist ziemlich groß und schön, der 
Platz bedeutend, die Pfarrkirche ein mächtiger, altdeutscher Bau, von Außen mit 
großem Ungeschick restaurirt. Herrliche Glasmalereien, Grabdenkmale u. s. w. 
In der Minoritenkirche die schöne Kapelle der Polheime. Die Burg Wels, jetzt 
fürstlich Auerspergisch, von artigen Anlagen umgeben. Burg Polheim, statt- 
liches Rathhaus, große Freihöfe. In der Vorstadt das schöne Posthaus, das 
Theater, 1829 errichtet. Am südlichen Eingange der Vorstadt ein römischer Ter- 
minus als Eckstein. Von Wels führt eine gute Straße über Grieskirchen und 
Pöttingnach Beyerbach- Grieskirchen ist eine der Municipalstädte dieses 
Kreises, mit 213 Häusern und 1245 Einwohnern. Sie liegt ander Trattnach. 
Das Merkwürdigste sind ihre beiden Kirchen mit interessanten Grabdenkmalen. 
Unsern Weg auf der Eisenbahn fortsetzend, gelangen wir vorüber dem Schlosse 
Lichteneck, und an den ausgebreiteten Fabriksgebäuden der Noitzmühler-Aktien- 
gesellschast vorüber, nach Lamba ch. Das Stift und der Markt liegen etwas vom 
Bahnhofe abwärts, indeß die Eisenbahn mit dem Ueberschreiten der Traun auch 
den Kreis verläßt und in den Traun-Kreis übergeht. Lambach, der Markt, liegt 
etwas erhöht an der Traun, die hier in einer tiefen Schlucht dahinrollt. Der 
Markt hat 171 Häuser mitfast 1300 Bewohnern. Er ist wohlhabend und freund- 
lichen Ansehens. Dicht daran liegt das uralte Benediktinerstift Lambach, 1032 
durch Arnold Grafen von Lambach gestiftet. Die Kirche ist sehr schön, sie besitzt 
gute Altarblätter von Sandrart. Merkwürdig ist die alte hölzerne Schrifttafel, 
die Römersteine, die prächtigen Kaiserzimmer, das Refektorium; fchöue Biblio- 
thek, über 20,000 Bände, au 5000 Jncunabeln; interessante Knpferstichsamm- 
lung; Gemäldegalerie mit herrlichen altdeutschen Bildern; physikalisches Museum; 
wichtiges Archiv. Der Volksdichter Liudermayr war hier Kapitular. Ein Pracht- 
gebäude ist auch die nahe Wallfahrtskirche in der Baum. Abt Pögel erbaute sie 
auf einem Hügel, zu Ehren der heiligen Dreifaltigkeit, von 1713—1725. Sie hat
	        
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