Volltext: Die Koppenbrüllerhöhle [13]

Miller ihrer jahrelangen Vergessenheit wieder entrissen wurde‘“‘. 
Mag sich schon der einstige Zugang in der Koppen- 
wildnis schwierig gestaltet haben, so konnte man Ver- 
stürze halber in die Höhle selbst nicht weit eindringen. Auch 
mag das Tosen des unterirdischen Wassers der zum Aber- 
glauben neigenden Bevölkerung wenig Anreiz zu diesem 
Wagnis geboten haben. So wird die Höhle allenfalls als Ver- 
steck oder Zufluchtstätte gewertet worden sein, und in der Tat 
knüpft sich an ihre Geschichte eine der Romantik nicht ent- 
behrende Begebenheit. Es ist jene des flüchtigen Deserteurs 
Franz Engl, der in den siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts, 
von den Gendarmen verfolgt, aus seinem Geburtsorte Hallstatt 
nach Obertraun flüchtete und mit seiner Geliebten Sef Hofer 
die Koppenbrüllerhöhle als Versteck wählte. Als seine Ge- 
fährtin hier schwer erkrankte, eilte Engl im Dunkel der Nacht 
nach Hallstatt, wo er den damaligen Pfarrer Matthias Stibiger 
(1773—1778) zum Versehgang zu der Todkranken zu bewegen 
wußte. Bei dieser Gelegenheit soll Engl den Seelsorger um 
Unterstützung und Hilfe angefleht haben. Jedenfalls hat Pfarrer 
Stibiger bei der Kaiserin Maria Theresia die Begnadigung des 
Deserteurs erwirkt. Die Treue seiner Lebensgefährtin ist in 
Hallstatt lange Zeit sprichwörtlich geblieben. „Treu wie die 
Hofer Sef“, sagt man bisweilen noch heute zu Frauen, die sich 
durch besondere Treue auszeichnen. 
So ist also die Koppenbrüllerhöhle durch diese Liebes- 
geschichte gewißermaßen mit dem Zauber der Romantik um- 
geben. Ein Holzstock, der im Jahre:1909 von mehreren Ober- 
traunern an der Koppenstraße errichtet wurde, hält die Er- 
innerung an diese Begebenheit im Bilde fest. 
Die einsame Lage der Höhle mag dazu beigetragen haben, 
daß mit ihr auch die uralte Sage des Koppengespenstes, eines 
Geistes, der im Innern des Koppen sein Unwesen treibt, gerne 
in Zusammenhang gebracht wird. Erst gelegentlich der jüngsten 
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