Miller ihrer jahrelangen Vergessenheit wieder entrissen wurde‘“‘. Mag sich schon der einstige Zugang in der Koppen- wildnis schwierig gestaltet haben, so konnte man Ver- stürze halber in die Höhle selbst nicht weit eindringen. Auch mag das Tosen des unterirdischen Wassers der zum Aber- glauben neigenden Bevölkerung wenig Anreiz zu diesem Wagnis geboten haben. So wird die Höhle allenfalls als Ver- steck oder Zufluchtstätte gewertet worden sein, und in der Tat knüpft sich an ihre Geschichte eine der Romantik nicht ent- behrende Begebenheit. Es ist jene des flüchtigen Deserteurs Franz Engl, der in den siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts, von den Gendarmen verfolgt, aus seinem Geburtsorte Hallstatt nach Obertraun flüchtete und mit seiner Geliebten Sef Hofer die Koppenbrüllerhöhle als Versteck wählte. Als seine Ge- fährtin hier schwer erkrankte, eilte Engl im Dunkel der Nacht nach Hallstatt, wo er den damaligen Pfarrer Matthias Stibiger (1773—1778) zum Versehgang zu der Todkranken zu bewegen wußte. Bei dieser Gelegenheit soll Engl den Seelsorger um Unterstützung und Hilfe angefleht haben. Jedenfalls hat Pfarrer Stibiger bei der Kaiserin Maria Theresia die Begnadigung des Deserteurs erwirkt. Die Treue seiner Lebensgefährtin ist in Hallstatt lange Zeit sprichwörtlich geblieben. „Treu wie die Hofer Sef“, sagt man bisweilen noch heute zu Frauen, die sich durch besondere Treue auszeichnen. So ist also die Koppenbrüllerhöhle durch diese Liebes- geschichte gewißermaßen mit dem Zauber der Romantik um- geben. Ein Holzstock, der im Jahre:1909 von mehreren Ober- traunern an der Koppenstraße errichtet wurde, hält die Er- innerung an diese Begebenheit im Bilde fest. Die einsame Lage der Höhle mag dazu beigetragen haben, daß mit ihr auch die uralte Sage des Koppengespenstes, eines Geistes, der im Innern des Koppen sein Unwesen treibt, gerne in Zusammenhang gebracht wird. Erst gelegentlich der jüngsten T