Volltext: Das Heimatbuch von Perg, Oberösterreich

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Zeit schweige, meinte er, er könne und dürfe in seiner Stellung noch 
nicht reden, seine Schreibtischlade werde sich schon einmal öffnen, dem 
Vaterland sei nicht gedient mit Zeitungskrieg. Aber wenn ich einmal 
in Perg im. Ruhestand bin, dann werde ich wieder jung, werde fischen, 
jagen und Eisskockschießen . . . wie einst im Mai des Lebens. 
Pflege des Familiensinnes. 
Von seinem Krankenlager in Guttenbrunn sandte Dr. Schober noch 
zu seiner Mutter Namenstag (Klara, 12. August) einen prächtigen 
Blumenstrauß auf das Grab in Perg. Kein Anlaß in der Familie 
Dr. Schobers entging dem Aufmerksamen, ob er in Wien oder im Aus¬ 
land weilte. Oberösterreichisch war sein Empfinden auch als Göd (Pate). 
Es war ihm eine Selbstverständlichkeit, seine Patenkinder zu Aller¬ 
heiligen mit dem Striezel und zu Ostern mit dem Kipfel zu beschenken. 
Selbstgewählte letzte Ruhestätte. 
Nahe seiner Eltern wollte er begraben sein. Es schickte sich, daß 
fünf Schritte vom Elterngrab ein Plätzchen an der Friedhofmauer frei 
wurde, wo er in heimatlichem Granitstein in kühler Gruft seine letzte 
Ruhe findet. Grauer Naturgranit in der Mauer, roh verfugt, in Ver¬ 
senkung die große schwarze Marmorplatte, die nunmehr schon be¬ 
schrieben ist. Im Leben besuchte Dr. Schober häufig feine Landsleute 
auch in Wien, die dort fest zusammenhalten im Verein der Perger und 
„Oberösterreicher". Gern fand e? sich bei festlichen Anlässen zu Vereins- 
Veranstaltungen ein, um einige Stunden inmitten seiner Landsleute zu 
verbringen. Und inmitten seiner Landsleute, seiner Heimatfreunde wollte 
er auch begraben sein — der letzte Wille wurde 1932 erfüllt. . . 
Präsident Josef Almoslechner. 
(Durch gütige Vermittlung von A. A.) 
Die Familie Almoslechner, welcher der dermalige Präsident der 
Post- und Telegraphendirektion für Oberösterreich und Salzburg in 
Linz, Josef Almoslechner, entstammt, ist nach der Familienüberlieferung 
aus Alkmannshausen im Schwäbischen im 13. Jahrhundert nach Steier¬ 
mark eingewandert. 
Der Vater des Postpräfidenten, Hermann Almoslechner, ist als 
jüngster Sohn eines k. k. Forskwartes, Ignaz Almoslechner, in Admont 
am 19. Februar 1851 geboren. 
Schon bald mußte sich der junge Hermann sein Brot selbst ver¬ 
dienen, da der Vater allzufrüh der mit acht Kindern gesegneten Familie 
durch den Tod entrissen wurde.
	        
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