Volltext: Die Linzer Stadtpfarrkirche

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1. X^crn bot Anfängen bis Ottokar II. 
(ca. Z00 — i rbo) 
Wie eine natürliche Festung stehen die letzten Felsen des 
steilen rechten Donauufers über der nach Osten und Lüden 
sich ausdehnenden Lbene des Donaubeckens. Da oben am 
„Römerberg", wo jetzt das alte Kaiserschlotz (Lchlotzkaserne) 
aus dem Granit herauswächst, erbauten die Römer ein Kastell 
und nannten es nach der Siedlung der bodenständigen kel 
tischen Bevölkerung Lentia (B 8 u. I, A). 1 ) jedenfalls bestand 
das römische Lager schon unter Kaiser Marc Aurel ((61 — ISO), 
hatte aber weder die Grötze noch die Bedeutung von Lau- 
reacum tLorch bei Guns). Die Geschichte beweist, datz schon 
im 4. Jahrhundert namentlich in den grötzeren römischen La 
gern bei der Besatzung sowie bei der Zivilbevölkerung das 
Christentum stark verbreitet war. Der Missionsbischof Ma- 
ximilianus von Lorch (f- ca. 290) und der römische Lager 
offizier Florianus ('s ca. 300) sind nach der Überlieferung die 
Blutzeugen der ersten Ghristengemeinden unseres Landes?) 
Gs ist wahrscheinlich, datz auch im Kastell Lentia damals 
Ghristen lebten. Ob aber das römische Lagerheiligtum, das 
wohl an der Stelle der jetzigen Martinskirche — also autzer- 
halb der Mauern — sich erhob, im 4. oder 5. Jahrhundert 
verchristlicht wurde (B l, 1), ist fraglich. Merkwürdig ist es, 
datz die Lebensbeschreibung des hl. Severinus (1° 8. Sänner 
482) weder das Kastell Lentia noch auch eine Kirche zu Lentia 
erwähnt. 
Sicher und dauernd konnte das Ghristentumzu Lin; erst 
nach den Stürmen der Völkerwanderung Wurzel fassen. Von 
Salzburg aus missionierte der heilige Bischof Rupert im 
7. Jahrhundert unser Land und ordnete die Ghristengemeinde 
von Lorch, wo das alte, der Römerzeit angehörige Bistum mit 
dem Untergang des Lagers erloschen war. Ob der hl. Rupert
	        
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