Volltext: Die Linzer Stadtpfarrkirche

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?u Lorch ein selbständiges Bistum neu einrichtete, oder 
nur Thorbischöfe einsetzte, ist schwer festzustellen. Bereits 
739 gründete der hl. Bonifatius das neue Bistum Passau 
und gliederte unsere Gegend diesem Bistum ein. Mehr als 
1000 Sahre, bis zum Sahre 1785, blieb unser Land dem Bis 
tum Passau einverleibt und feiert heute noch den heiligen 
Maximilian, dessen Reliquien im Dom zu Passau verehrt 
werden, zugleich mit dem Bistum Passau als ersten Diözesan- 
patron. 
Die kirchliche Neuordnung des Gebietes brachte neuen 
Aufschwung in das christliche Leben des ganzen Landes und 
machte auch Lentia zu einer ansehnlichen christlichen Siedlung, 
die ihr Heiligtum dem vielverehrten Bekennerbischof Rlar- 
tinus (tz ca. 4M) weihte. 
Sn der Karolingerzeit steht Lentia bereits in hoher Wert 
schätzung. Karl der Große belohnte nach der Absetzung des 
Herzogs Gassilo II. seinen treuen Kaplan Rodland damit, daß 
er ihm im Sahre 788 die Marlinskirche zu Linz zu Lehen 
gab. Bald darauf hören wir, daß nach dem endgültigen Sieg 
Uber die räuberischen Avaren Bischof Waldarich von Passau 
unser Land zu Lehen bekam. Dieser übergab die Martinskirche 
zu „Lintza" oberhalb des großen Donaustromes (B 1, T) mit 
dem Grund und Boden samt allem, was zu dieser Kirche und 
zum Kastell gehörig sei, als Leibgeding an den Schwager des 
Kaisers Karl, den Grafen Kerold von Buffen. So meldet die 
berühmte Urkunde, die am 20. Suni 799 zu Triesma (Trais 
mauer) ausgestellt wurde?) 
Sm frühen Mittelalter erbauten die Landesherren an der 
Stelle des ehemaligen Römerkastells eine Burg (B I, A), die 
eine Kapelle umschloß. Diese Schloßkapelle drängte die alte 
Martinskirche rechtlich immer mehr in den Hintergrund und 
bildete für die Siedlung, die allmählich am Fuße des Römer- 
berges entstand, die Pfarrkirche. Auf die Schloßkapelle schienen 
die Minoriten, die wohl bereits um 1250 in Linz eine erste
	        
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