Volltext: 45. Jahresbericht der Städtischen Mädchen-Mittelschulen in Linz a. D. 1933/34 (45. 1933/34)

muß drei Gaben, von oben her, aus sich und auch von außen haben: Die 
Fähigkeit, die Lust und die Gelegenheit, b) Nehmen füllt die Hände, Geben füllt 
das Herz, c) Von der Kunst des Schenkens. 6. a) Sehnsucht nach der Ferne 
und Heimatliebe, zwei Wechselfälle unserer Seele, b) Gefahren des Hochgebirges. 
7. a) Die Mode, ein Ansdruck der Zeit, b) Man muß sich in die Welt ver¬ 
loren haben, um in seinem Heim das höchste Genügen zu finden. Dr. Pötsch. 
8. Klaííe: Rausarbeiten: Zur Wahl, a) Stätten heimatlicher Kultur, b) Was 
wir sind, ist nichts, Was wir suchen ist alles. (Hölderlein) 
Schularbeiten: 1. Zur Wahl, a) Und könnte man im Buch des Schicksals 
lesen, der froste Jüngling, schauend seine Bahn, wie hier Gefahr gedroht, dort 
Leiden nahn, er schlösse das Buch und setzte sich und stürbe. (Shakespeare) 
b) Alles wird in der Entfernung Poesie, ferne Berge, ferne Menschen, ferne 
Begebenheiten: alles wird romantisch. (Novalis.) c) Jedem Verdienst ist eine 
Bahn zur Unsterblichkeit aufgetan, zu der wahren Unsterblichkeit, wo die Tat lebt 
und weiter eilt, wenn auch der Name ihres Urhebers zurückbleiben sollte. (Schiller.) 
2. a) Wir können die Kinder nach unserem Sinne nicht farmen; so wie 
Gott sie uns gab, so muß man sie haben und lieben, sie erziehen aufs beste und 
jeglichen lassen gewähren. (Goethe.) b) Alles, was uns begegnet, läßt Spuren 
zurück, alles trägt uumerklich zu unserer Bildung bei. (Goethe.) c) Die alte und 
die neue Zeit im Haushalte. 3. a) Keines verbleibt in derselben Gestalt und 
Veränderung liebend. Schafft die Natur stets neu aus anderen andere Formen 
und in der Weite der Welt geht nichts — das glaub mir — verloren. (Ovid.) 
b) Eine selig unselige Gabe ist ein gefühlvolles Herz. (Goethe.) c) Welche 
Anregungen habe ich aus Goethes Altersdichtung erhalten? 
4. a) Ein guter Mensch, der mit uns gelebt hat, kaun uns nicht genom¬ 
men werden; er läßt eine leuchtende Spur zurück gleich jenen Sternen, deren 
Bild noch nach Jahrhunderten die Erdenbewohnersehen. (Carlyle.) b) In welcher 
Weise hat die Beschäftigung mit den Naturwissenschaften meinen geistigen Horizont 
erweitert? c) Ju jeder echten Kunst wird eine Idee, ein Geist verkörpert, von 
innen heraus gestaltet. Dr. Pötsch. 
7. Erlässe der Behörden. 
Landesschulrat: Verbot der Teilnahme von Schülern an parteipolitischen 
Demonstrationen. Bestellung des hochw. Herrn Prof I. Pumberger, Realschule, 
zum Inspektor des kath. Religionsunterrichtes. Pflicht zur Teilnahme an den reli¬ 
giösen Übungen. Tragen von Abzeichen in den Staatsfarben durch Schüler. 
Erste Schülervorstellung: „Kabale und Liebe". Propaganda für die österrei¬ 
chische Trefferanleihe. Kriegsgräber-Gedächtnisfeier 1933. Es dürfen auch Heuer 
nur drei Wandertage unternommen werden. Sparmaßnahmen. Verbot von Vereins¬ 
anschlagtafeln in der Schule. Zweite Schülervorstellung: „Egmont". Schulskikurse 
im Winter 1933/34. Vereinsbetätigung der Schüler. Dritte Schülervorstellung: 
„König Ottokar". Religiöse Übungen der Schüler. Religionsnote bisher konfessions¬ 
loser Kinder. Überprüfung der Schülerbüchereien. Wiuterhilfswerk, Schülersamm¬ 
lung. Behördliche Auflösung der sozialistischen Mittelschulvereiuigung. Teilnahme 
der Schulen am Leichenbegängnis der Opfer der Exekutive in den Februarunruhen. 
Magistrat: Bekanntgabe der Übernahme der Geschäfte der Stadtgemeinde 
durch den Herrn Regierungskommissür. 
22
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.