Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

für Hochzeiten und Kindstaufen um i1/2 fC gekauft; leider ist auch diefes 
gleichwie die Sterbematriken nicht mehr vorhanden. 
4705 überliehen die Kapuziner des Urfahrer Klosters, die aber 
nur ganz ausnahmsweise in der Kikolaikirche kirchliche Verrichtungen 
vornahmen, dem Kirchlein 4 Meßgewänder gegen 34 fl Vergütung. 
Oie Darstellung der Kikolaikirche vor dem Umbau ist auf den 
Stichen Merlans ganz verzerrt; beffer ist das kleine Spitztürmchen der 
Kirche auf der -Landkarte von Vifcher angedeutet, aber nur ganz winzig 
und undeutlich. Um verläßlichsten ist die Ubbildung am Ultarblatt des 
ehemaligen Kikolaus-, nunmehr St.Florianusaltar im Südwesttrakt der 
-Linzer Stadtparvkirche; leider ist dieses Vild infolge seiner ungünstigen 
Stellung zur Keproduktion nicht geeignet. 
Der Umbau der Didolaibirche 
war schon durch die Vausälligkeit, aber auch durch die vermehrte Vevöl- 
kerungszahl des stetig anwachsenden Drtes dringlich geworden. Kachdem 
das Kirchenvermögen i. J.4705 schon über 3000 sl erreicht hatte und der 
Kirchenvogt Gras Weijsenwolf 300 fl beisteuerte, konnte der Erweiterungs¬ 
bau gewagt werden. Oer -Linzer Dechant als Kfarrherr holte daher im 
Frühjahr \706 vom pafsauer Ordinariate die Daubewilligung ein und 
bis zum Herbste des nächsten Jahres wurden die ziemlich umfangreichen 
Arbeiten vollendet.") 
Der kleine Turm wurde abgetragen, desgleichen mußte das Thor 
abgebrochen und erneuert werden, das -Langhaus wurde verlängert und 
neu gewölbt. Die Hauptarbeit machte aber der Vau eines neuen Turmes, 
der im Westen der Kirche angebaut und mit einem Durchlaß versehen 
wurde. 
Der Turm hatte bis 4737 noch ein hölzernes Dach; erst in diesem 
Jahre wurden 440 ft für eine Vlechkuppel gesammelt. Auch das Innere 
wurde erneuert; die Kirchenstühle (über l00 Sitze) verfertigte der Urfahrer 
Tischlermeister Johann Unthonis um 4 48 fl 45 kr. das Hochaltarbild und 
die Drgel wurden ausgebessert und die ganze Kirche neubemalt; trotzdem 
betrugen die Desamtkosten des Kirchenumdaues nur 3633 fl. Um Kiko- 
laifeste 1707 wurde die Keueinweihung des nunmehr ganz stattlichen und 
gefälligen Gotteshauses vorgenommen. Im Jahre 4709 wurde eine ge¬ 
mauerte Totenkammer gebaut. Im Jahre 4734 spendete der Urfahrer 
Wirt Fr. Gärber 400 ft für eine neue Kirchenuhr, also muß der Turm 
schon früher eine Uhr gehabt haben. Im Jahr 4733 wurde die kleine 
Glocke für 44 ft und i. I. 4764 die mitlere Glocke (473 Pfund schwer) für 
55 fl vom -Linzer Glockengießer umgegossen. 
Im Jahre 4747 wurden für eine Gwige-<Licht-Stistung 343 fl gesam¬ 
melt. Im Jahre 4775 stiftete der reiche Urfahrer Wirt Simon Schedlmair 
4000 fl für eine sonntäglicheKreuzwegandacht; der Schulmeister, bezw. sein 
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