Volltext: Franz Stelzhamer, unser Heimatführer [27]

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I. Lebensbild. 
gefalle. Stelzhamer dankte, er wollte für fein Buch einen Verleger 
suchen. Und er fuhr im Prälatenwagen mit silberbordiertem 
Rutscher freudigstolz und hoffnungsvoll von Reichersberg fort" — in 
feine Welt hinein nach U)ien, nachdem er sich in der Zwischenstation 
Linz von seinem besten Studienfreunde, auch vom Seminar her, 
Josef Schaller, dessen neuen Frack ausgeliehen, um fein letztes 
Staatsexamen zu machen, also nicht verbummelt, zugleich aber 
auch sein Manuskript in der Tasche. — Da kam es beim 
„Römischen Kaiser" auf der Freiung zum dritten Stelz- 
Hamer-Abend. Der begeisterte Jubel über seine Vorträge 
führte ihm in dem k. k. tzosbuchhändler Peter Rohrmann den 
ersehnten Verleger zu — die entscheidende Schick 
salswende war eingetreten. Statt des Staatsprüfungs 
zeugnisses — das Dichterdiplom, den Rontraktbrief mit dem darauf 
gedruckten kaiserlichen Adler in der Hand, kehrte er nach langer, 
langer Zeit wieder ein im Vadernhaus, wo nun — der Vater aus 
gesöhnt — eine Meile bei der Vorbereitung des Liederbandes für 
den Druck stilles Glück herrschte. 
Erschienen, fand der Band begeisterte Aufnahme, es folgte bald 
ein zweiter und Franz lebte nun fortan noch durch schier vierzig 
Jahre mit seiner Wanderlust vorweg der volksmäßigen Dichtkunst 
— als der letzte fahrende Sänger: 
2. Wanderleben?) 
'n Palast und 'n Ruahstuhl 
Rinnts wemdäwöll göbn, 
Awä Wanderstab, Wundästab, 
Du bist mein Löbn! 
's Bünkerl auf 'n Bugl, 
A Rüatl in dä Händ, 
Roll i um wiar ä Rugl, 
Dö 's Rasten nöt kennt. 
wiar ä Rügerl, ä klingäds, 
wiar ä Vögerl, ä singäds, 
wiar ä wäfferl, ä fpringäds, 
Den 's in Wald nimmer gfallt. 
Ja: A Löbn vollä Freudn 
Führ i äf dä Welt. 
Mein Zimmer is d' Leiten, 
Mein Haus dös weit Feld. 
Linde wäserl, feine Gräserl 
Zun Lögn findt i gnua, 
A gsunds Fell übä d' Seel, 
Mit den hüll i mi zua. 
. . . Awa döstentwögn bet i 
All Tag mein Gebet 
Odä sing ä frifchs Gsang, 
wann dö Trüabsal umgeht. 
*) Zitate-Zusammenstellung.
	        
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