Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

I. Lebensbild. 
19 
I bet für den Nächsten 
Um Sunnschein und Rögn 
Und sing für den hechsten 
Um Glori und Sägn. 
In Sunnschein und Rögn 
wachst von was mir uns nährn, 
Und Glori und Sögn 
Schafft Ruah bon vozöhrn. 
wann d' Sunn scheint, is 
Sundä, 
Da wird aft betracht 
Dös graoße Weltwundä 
Und d' himmelspracht. 
. . . Grob wödä macht d' wertä, 
Da wird aft rund g'schanzt, 
Da wird olls über d' Glln glögt 
Und richti g'ranzt. — 
Frei bin i, frei bleib i, 
Mag rbiadawöll wern, 
Und du, Mensch, kannst mein' 
Singär 
Uzahltä zuahern! 
Mein Hand drauf, däß's wahr 
is, 
Mit Freuden schlag i ein: 
Däß i niamals nix vorstölln, 
Nix wern will und fein. 
Awär wissen und kennär 
Und sehär und Hern 
Mecht i alls, mecht i alls, 
Und — ä Mensch wär i 
gern. 
A rechtä Mensch! — Siah 
da fdröbt so 
D' wändt zunderraot, 
Siag zwen Mostkrüag vo meiner 
Und den Unfern Loab Braot. 
Nicht wahr, wie er selber da sein Wanderleben schildert, das 
liest und hört sich ganz hübsch und verlockend; aber wir wissen auch, 
daß — gar bei einem solch unsteten Wanderleben die schlimmen 
mit den guten Zeiten gar stark wechseln: 
. . . Awa mi hungät nöt, 
Han eh dö böst Rost: 
Beiß mä d' Seufzä schen kloan 
Und trink Zäherl statt 'n Most! 
Dä Magn und dö Taschen 
wern einwendi tragn, 
Und ob s' voll odä lär sän, 
wer kann mä 's denn sagn? 
Und unter den Leuten, die wohl tüchtige körperliche Arbeil 
richtig einzuschätzen vermögen, aber den nicht verstehen, bei dem's 
„brinnt untern huat" — gibt es bald gar sxisiige Reden: 
Is dä Franz wiedä dadä, 
De umschwanzät Rärl, 
händ doh sie und sä vodä 
So än arächtsams pärl. 
wia siagt ä denn aus? 
hau, kennst ja dö Art: 
An äfstehäts haar 
Und än hengätn Bart! 
2