Volltext: Matosch-Gedenkbuch [20]

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Man muß es nur versteh'n! 
Der Ritter lachte ha, ha, ha, 
Und strich sein Bärtchen, tralala; 
„Lieb' Mäulchen sei vernünftig! 
Ein Jährchen lang herumgescherzt, 
Herumgeküßt, herumgeherzt, 
Soll das nicht Treue heißen?" 
Da saß er auch im Sattel schon 
Und gab die Spor'n und ritt davon 
Und lachte noch im Reiten:' 
„Haha, man muß es nur versteh'n, 
Haha, mit Weibern umzugeh'n! 
Haha, haha, hahaha!" 
Rach Wochen ward das Herz ihm 
schwer, 
Ihr weicher Leib war sein Begehr, 
Da kam er wieder geritten 
Und rief: „Lieb' Liebchen, schläfst du 
schon? 
Und hat dich der gewohnte Ton 
Des Liebsten nicht ermuntert?" 
Huhu! Da kam's von rechts, von links, 
Lebendig sind die Büsche rings: 
„Huhu! 's ist nicht geheuer!" 
Er hielt sich wacker, ohne Spott! 
Und doch erging's ihm, lieber Gott! 
Recht prügelhaft abscheulich. 
Und mild und weich wie Mondenschein 
Am Fenster stand das Mägdelein; 
Wie süß erklang ihr Lachen: 
„Haha, man muß es nur versteh'::, 
Haha, mit Rittern umzugeh'n! 
Haha, haha, hahaha!" Franz Nesch. 
Ä kerniger Liabhaber. 
Wann i z'ruck denk, wia i kloan war und a Büabl bi gwön, 
Da wir i ganz losad, wia ön Tram tua i rodn. 
I tua mei Gedächtnis um dö Zeit:: befragn, 
Wo i d'Knöpf von mein Hoserl ön da Ruckseit hau trag::; 
Wo i üabl — wia d' Leut sagn — han 's Tischtüachl gschlickt, 
Und wo's mä dö Hofen allö Damlang ham gflickt. 
So viel lang is's, daß i g'sössen af da Muata ihr:: Schoß, 
Daß i ön Badän sein Knia Han gritten als Roß; 
So viel lang is's, daß mi 's Kindswei wia ä Lamperl hat ghüat, 
Und daß's mi ön Auswärts ön's „Bannholz" hat gführt, 
Wo ma's erst Evangelö von da wundäschen Welt 
Ham 's Schwarzblattl und da Amaxel vazöhlt. 
Ru hör i di Gschichtn, dö d'Mirl ön Wald 
Bo da Prinzössin hat füarbracht und den, der ihr gfallt. 
Gnennt hat's ön nöt böffa und so Han is nöt gwißt, 
Daß der mit da Prinzössin ihr Liabhaber is; 
Der ihr nachrennt und zwidänö Drachen dasticht. 
Do hat's nöt lang dauert, krieg i so oan zun Gsicht. 
An uralten Kupfer hat d' Mirl iu da Stubn, 
Und da Han i ön liaban grämt drin umadum. 
Da Han i amoal gfunden — i woaß 's nu wia heut — 
So gfpoasfigö Karten mit Bildlu und Leut. 
Da is gfchwind välögn worn, 's alt Kindswei, trest's Gott!
	        
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