Volltext: Matosch-Gedenkbuch [20]

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„Laßt das not liegn, du Fratz du," soat's ulld wird völli rot. 
Iatzt hat ihr erst recht uix mehr genutzt 's Raisonieru, 
Sie hat herhalten müassu und dö Gschicht expliziern: 
Kartn sand's gwösen zun Karten autsch lagn. 
Und da muaß mä von an iaden dö Näm a so sagn, 
Wia's druntä sau z'lösen: „Glück, Zufriedenheit"; 
Äf oamal bleibt's stöcka und lögt öbbs auf d' Seit. 
„He Mirl, hab stad grad! Zwö lögst den äf d'Seit; 
Hast'n e schau wölln lösen, was is's, daß di reut?" 
Da bagätzt s' aft außä, da man ön Li ab hab er nennt, 
Und i hau mit dö Iahrln das Ding nn not kennt. 
„Ä Liabhaber!" sag i, „geh Mirl, sag gscheit, 
Ä,so a Mann da, wia der da, was sän das für Leut?" 
„Ä Liabhaber," sagt's aft und is ä gschwind gfaßt, 
„So hoaßt mä an Menschen, der sei Hoamät nöt laßt, 
Der nia vagißt äf dös Plätzl, wo'n d' Mnatä geborn, 
Und dös Landl recht liab hat, wo er aufgänt is worn." 
Und i hau mi gschwind zfriedn göbn, hau 's Fragn lassen sein; 
Han mä denkt: „Will mei Löbtä ä Liabhaber sein." 
Seitdem is schon grunnä viel Wassa ön dä Traun, 
Bin öldä und groß worn und gscheidä ä schon. 
Han häuftö ä „Liabhaber" gsegn seit dem Bild, 
Han üabl ä selber schau Liabhaber gspielt. 
Do wann i. studier so, wia mä wird so gäch alt, 
Wia mä soviel abeutelt, was in da Iugät oan gfallt, 
Da kimm i halt allweil äf dä Mirl ihr'n Bschoad — 
Siach dö Zeit, wo um mi mehr koan' Diarndl is load. 
Wo d' Leut tätn lachä: „Schaut's den Grauschedl an", 
Machät i mi bei dö Weibsleut nu als Liabhaber an. 
Nä, nä, ön dö Sachän wird's nit ewig was göbn, — 
Abä oans, woaß i do gwiß, wer i dernt nia dälöbn: 
Dö Liab zu der Hoamät wird gwiß nia so alt, 
Däß's mä öppa ön Ländl drentä dä Ensbruck nöt gfallt. — 
Drum oans, dös bleibt ansgmacht, koan Zeit kann's vätreibn, — 
Mein Löbtä von dä Hoamät will i „Liabhaber" bleibn. 
Dr. Heinrich Heidlmair. 
Hoamrveh. 
Wia's dähoam so sch 
Oft los i so umä, 
Mei Herz is mä schwär; 
Da fallt mä halt ein 
Wia's dahoam so scheu wär, 
Dös kimmt mä in Sinn, 
Und aft Han i schon 's Wasser 
Und aft tinnt i glei woanä 
Ä fort in oan Trum 
Und i woanät glei ä, 
Wär's mä de:mä nöd z' dumm. 
A. Matosch.
	        
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