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50 Der Krieg im Westen. Schlacht in Flandern.
4. Armee die britische 2. Armee unter General Plumer (acht Divi¬
sionen) an.
Lnd«J°u. Feldmarschall Haig setzte den Beginn des Angriffs auf den 25. Juli
fest. Die Angrifssfront reichte zunächst von der Lys bei Deulemont nach
Norden bis etwas über Steenstraate hinaus und hatte in der Luftlinie
eine Breite von etwa 23 Kilometer. Den Hauptstoß hatte die britische
5. Armee auf dem ungefähr zehn Kilometer breiten Abschnitt von der
Straße Zillebeke—Zandvoorde bis Boesinghe zu führen. Südlich davon
sollte die britische 2.Armee nur ein kurzes Stück vorgehen, um die rechte
Flanke der 5. Armee zu decken und das deutsche Artilleriefeuer zu zer¬
splittern. Die französische 1. Armee hatte in enger Fühlung mit den
britischen Streitkräften vorzurücken und deren linken Flügel vor einem
Gegenangriff von Norden her zu schützen. Die Artillerie-Vorbereitung
begann am 15. Juli und bezweckte zunächst das Niederkämpfen der deut¬
schen schweren Geschütze unter Panzer und Beton sowie das Lähmen der
wichtigsten rückwärtigen Verbindungen. Das eigentliche Wirkungsschießen
aus Infanterie-Stellungen, Batterien und Befehlsstellen setzte bei den
Engländern am 22., bei den Franzosen erst am 23. Juli ein. Am seine
starke Artillerie noch mehr wirken zu lassen, verschob Feldmarschall Haig
den Infanterie-Angriff vom 25. auf den 28. und schließlich auf den 31. Juli.
c) Dis zum Vorabend des ersten Großkampftages.
Das am 15. Juli planmäßig einsehende feindliche Vorbereitungs¬
feuer richtete sich hauptsächlich gegen die beiden südlichen Divisions-Ab¬
schnitte der Gruppe Dixmude, die ganze Gruppe Ypern und den größten
Teil der Gruppe Wytschaete; es reichte tief in das Hintergelände bis in
die deutsche IV. (Flandern-) Stellung und zum Teil noch weit darüber
hinaus. Mehr als bisher wandte der Gegner Gasgeschosse an. Bei der
Infanterie traten besonders empfindliche Verluste durch Gasminen ein.
Mit einer Wucht, die alles frühere übertraf, bekämpfte der Feind die Ar¬
tillerie, gegen die er zahlreiche Zerstörungsschießen unter größtem Mu¬
nitionseinsatz — bis zu tausend Schuß gegen eine Batterie — ausführte.
Von schwerwiegender Bedeutung war dabei, daß es der Überzahl der
britischen Flieger gelang, trotz des rücksichtslosen Einsatzes der deutschen
Luftwaffe, schon etwa vom 16. Juli ab die Überlegenheit in der Lust zu
erringen. Obgleich die Witterung ungünstig war, entfalteten die feindlichen
Artillerieflieger und Erkundungsgeschwader eine außerordentlich lebhafte
Tätigkeit. Zahlreiche Bombengeschwader stießen weit über die deutschen
Linien vor — ein Geschwader bis nach Brüssel. Die deutschen Aufklärungs¬
flugzeuge hatten einen schweren Stand und konnten nur unter harten