Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Die Ereignisse in Ostafrika seit 1916. 
Frühjahr 1916. 
betn in kurzer Zeit eine einbringende Truppe durch die Malaria dahingerafft 
sein müßte, und die große Schwierigkeit, größere Operationen von Ges¬ 
und Landftreitkräften zeitlich miteinander in Einklang zu dringen. Die 
Belgier verstärkten sich ebenfalls, gm März trat Portugal als neuer 
Bundesgenosse hinzu. Seitdem konnte die deutsche Kolonie auch über die 
Südgrenze angegriffen werden. Engländer und Belgier nahmen von allen 
Seiten den Vormarsch aus, und zwar im März der zum Oberbefehlshaber 
der britischen Hauptmacht in Britisch-Ostasrika und Uganda ernannte 
Kriegsminister der Südafrikanischen Union General Smuts mit drei Divi¬ 
sionen, dabei auch zahlreiche berittene Formationen, zusammen 46000 Mann 
gegen das Kilimandscharo-Gebiet, im April der belgische General Tombeur 
mit 15000 Mann gegen die Nordwestecke der Kolonie, im Mai der britische 
General Northey mit 4000 Mann aus Rhodesia und Njassa-Land gegen 
Bismarckburg und Neu-Langenburg. Später landete auch ein portugie¬ 
sisches Expeditionskorps in Palma. Eine einheitliche Gesamtleitung der 
Operationen bestand zunächst nicht. 
Bei Beginn der feindlichen Offensive waren von den deutschen 
Streitkräften 41 Kompanien unter dem unmittelbaren Befehl des 
Obersten von Lettow an der Nordost- und Südfront, an der Küste und im 
Innern verteilt, davon 26 Kompanien im Kilimandscharo-Gebiet. 19 Kom¬ 
panien deckten unter Generalmajor Wahle die Nordwest- und Westgrenze 
vom Viktoria-See einschließlich bis zum Südende des Tanganjika-Sees. 
Durch die feindliche Übermacht in der linken Flanke umfaßt, sah sich Oöerst 
von Lettow nach blutigen Kämpfen (8. bis 21. März) genötigt, das Ge¬ 
biet zwischen Kilimandscharo und Pare-Gebirge zu räumen und hinter 
den Oberlauf des Pangani auszuweichen. Während die Regenzeit weiteren 
Operationen gegen die deutsche Hauptmacht ein Ziel setzte, sandte General 
Smuts eine Division unter General van Deventer über Aruscha—Kondoa- 
Irangi vor. Zwei Kompanien suchten sie aufzuhalten. Auch von der 
Mittellandbahn in Marsch gesetzte Verstärkungen konnten nicht verhindern, 
daß Kondoa-Frangi am 19. April vom Gegner beseht wurde. Oberst von 
Lettow entschloß sich, gegenüber der britischen Hauptmacht an der Nord- 
bahn nur zehn Kompanien stehen zu lassen, und rückte mit den eigenen 
Hauptkräften zur Mittelandbahn ab, um sie aus dieser nach Dodoma zu 
bringen und der Division Deventer entgegenzuwerfen. Es gelang, vor¬ 
geschobene britische Abteilungen auf Kondoa-Irangi zurückzutreiben. Nach 
verlustreichem Angriff auf die Höhen südlich des Ortes am 9. Mai und in 
der folgenden Nacht kam das Vorgehen aber zum Stehen. 
Unterdessen hatte General Smuts die Abzweigung der Aganda-Bahn 
über Taveta zum Anschluß an die Nordbahn weiterbauen lassen und
	        
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