Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Das Ausscheiden Bulgariens. 
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c) Der Rückzug der deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen 
aus Serbien. 
Nach Ausfall der bulgarischen Wassenhilfe versuchte die Oberste 
Kriegsleitung eine neue Front in Serbien auszubauen, um „die 
Donaulinie aktiv zu verteidigen" und Rumänien, dessen Öl für die Krieg¬ 
führung unentbehrlich war, gegen feindlichen Angriff zu schützen. Die 
Verstärkung der Abwehr-Front mußte sie angesichts der schweren Belastung 
im Westen im wesentlichen Österreich-Ungarn überlassen. Der Verbündete, 
durch die neue Entwicklung am unmittelbarsten bedroht, führte denn auch 
eine weitere Infanterie- und eine Kavallerie-Division aus dem Osten heran. 
Damit waren im ganzen drei deutsche und drei österreichisch-ungarische 
Divisionen auf dem Wege nach Serbien. 
Noch aber hoffte man aus die Möglichkeit eines Umschwunges in 
Bulgarien. Die Heeresgruppe Schottz sah, wie sie am 30. September 
der Obersten Kriegsleitung meldete, ihre Hauptaufgabe darin, den „Auf¬ 
marsch der neuen Divisionen in Gegend Nisch unbedingt zu sichern und 
gleichzeitig Lage in Sofia nach Möglichkeit zu stützen". Mit ununter¬ 
brochener Fortsetzung der feindlichen Operationen mußte gerechnet werden. 
General von Scholh erwartete den Vormarsch der Engländer und Griechen 
nach Osten aus Konstantinopel, den der Franzosen und Serben nach Norden 
gegen die Donau. Zunächst galt es, die deutschen Truppen möglichst 
schnell aus den bulgarischen Armeen herauszulösen. Die bei der 11. Armee 
eingesetzten Teile sollten sich bei Pristina—Vranje sammeln, um im Verein 
mit der inzwischen bei Vranje ausladenden ö.-u. 9. Infanterie-Division 
das Vordringen des Gegners auf Nisch zu verhindern; die deutschen Ein¬ 
heiten der bulgarischen 1., 2. und 4. Armee wurden zur 217. Infanterie- 
Division aus Sofia in Marsch gesetzt. Eine Meldung der Heeresgruppe vom 
2. Oktober schloß mit der Feststellung: „Im ungünstigsten Fall Beschrän¬ 
kung auf Verteidigung Nord-Serbiens, mit jetzigen Kräften für Angriff zu 
schwach ... Aus die Dauer ... wird Durchbruch starker feindlicher Kräfte 
mit den vorhandenen Truppen nicht verhindert werden können..." 
Mit dem am 3. Oktober durch die bulgarische Friedenspartei erzwun¬ 
genen Thronverzicht des Zaren Ferdinand zugunsten seines ältesten 
Sohnes schwanden auch die letzten Hoffnungen auf einen günstigen Um¬ 
schwung in Bulgarien. Wie in Sofia selbst die Lage von deutscher Seite 
beurteilt wurde, zeigt ein Bericht des Militärbevollmächtigten von jenem 
Tage. Oberst von Massow meldete: „Feind scheint alles an die Rück¬ 
eroberung Serbiens zu setzen. Vormarsch auf altbulgarische Grenze bisher 
nirgends festgestellt. Wahrscheinlich sind Griechen und Serben durch ge- 
Nach dem 
29. September. 
Anfang 
Oktober.
	        
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