Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg an der italienischen Front. Angriff der Mittelmächte. 
23.9tM.m6«. Tale bis über S. Marino vor und nahmen im Gebirge den Mt. Pertica 
sowie, unterstützt von deutschen Truppen, den heiß umstrittenen Mt. Fon¬ 
tana Secca; auch die Deutsche Jäger-Division konnte ihre Stellungen am 
Mt. Tomba um einiges verbessern. Entscheidendes war damit aber trotz 
aller Hingabe der Truppen nicht erreicht. Der heraufziehende Winter 
machte sich mehr und mehr geltend. 
Unterdessen hatte Feldmarschall von Conrad am 16. November noch¬ 
mals angeregt, ihm Verstärkungen aus der Heeresgruppe Boroevic zu 
überweisen; er schlug vor, statt des Angriffs über den Piave mit starken 
Kräften beiderseits der Brenta anzugreifen. Die österreichisch-unga¬ 
rische Heeresleitung sah aber die Lösung in dem bereits befohlenen 
Angriff zwischen Mt. Grappa und Piave und wollte Verstärkung nach 
Südtirol erst nach Erzwingung des Piave-Überganges geben. Am 22. 
und 23. November wiederholte die ö.-u. 11. Armee bei Asiago nochmals 
den Versuchs, durch Wegnahme des Mt. Meletta (1827 m) in der Richtung 
auf Valstagna Raum zu gewinnen. Trotz hoher Blutopfer — die Gefechts¬ 
verluste der Heeresgruppe betrugen seit dem ersten Angriff am IO. No¬ 
vember mehr als 8000 Ntann2) — blieb der Erfolg aus. 
d) Die Einstellung der Offensive. 
Die Entschlüsse der Führung. 
Die geringen Erfolge im Grappa-Gebiet hatten beim Armee-Ober¬ 
kommando 14 bereits am 19. November zu Erwägungen darüber geführt3), 
was geschehen solle, „wenn die Bewegungen in ein langsames, schritt¬ 
weises Vorwärtskommen auslaufen, das schließlich im Stellungskriege 
versanden wird". Auf baldige durchschlagende Erfolge der Heeresgruppe 
Conrad westlich der Brenta schien ebensowenig Aussicht wie aus solche der 
Heeresgruppe Boroevic am unteren Piave. Die jetzt gewonnene Front 
bildete, wenn der Südrand des Grappa-Gebirges erreicht war, eine 
operativ wie taktisch brauchbare Abschluhlinie. Brenta oder Etsch waren 
ohne ernsten Kampf gegen die inzwischen eingetrosfenen französisch- 
englischen Truppen nicht zu erreichen und gewährten für spätere Abwehr 
kaum günstigere Bedingungen als der Piave. Es war also zu entscheiden, 
ob man in den demnächst zu erreichenden Linien zur Abwehr übergehen 
oder die Offensive mit weitgesteckten Zielen wieder aufnehmen solle; 
letzteres bedingte große Vorbereitungen und damit eine Operationspause 
i) Vgl. S. 291. 
-) Ost. amtl. Werk VI, S. 672. 
8) Tgb.-Aufzeichnung des Gen. von Krafft vom 19. Nov. 1917.
	        
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