Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg an der italienischen Front. Angriff der Mittelmächte. 
21. Oktober. 
1. aitb 2. 
November. 
gekommen sei. Der Gegner schien das östliche Tagliamento-Ufer so gut wie 
ganz ausgegeben zu haben; die Gefangenen- und Beutezahlen aber waren 
zu bisher in diesem Kriege nicht dagewesener Höhe gestiegen1). Die Luft- 
erkundung hatte auch am westlichen Tagliamento-Ufer nur geringe feind¬ 
liche Kräfte festgestellt, dagegen starke Ansammlungen im Raume Por- 
denone—Sacile—Motta di Livenza, zurückmarschierende Kolonnen von 
Latisana auf Portogruaro. General von Below wollte die Truppen seines 
Südflügels, ausgenommen die am Tagliamento zum Übergang angesetzten 
Divisionen, nunmehr alsbald in den zugewiesenen Raum zurückführen, die 
letzteren aber nötigenfalls erst jenseits des Flusses. Als jedoch die hierfür 
erbetene und vom Kommando der Südwestfront auch in Aussicht gestellte 
Weisung bis zum späten Abend nicht eingetroffen und immer noch keine 
Verbindung zur Heeresgruppe Boroevic und ihren Armeen gelungen war, 
wies er in der Nacht zum 1. November der Gruppe Hofacker (200., 26., 
5. Infanterie-Division) nach dem „mit allen Mitteln zu beschleunigenden 
Übergang über den Tagliamento" die Straße Codroipo—Pordenone— 
Prata als südlichste Straße zu; das entsprach der Weisung der Heeres¬ 
gruppe vom 30. Oktober2). Die Gruppe Scotti (künftig ö.-u. 1. Infanterie- 
Division bei Udine, 4. bei Cividale, 33. bei Karfreit) sollte rasten, die 
117. Infanterie-Division zur Gruppe Stein treten. Andererseits hatte 
bereits am frühen Nachmittag das Kommando der Südwestfront be¬ 
sohlen, daß die im Raume der Heeresgruppe Boroevic befindlichen Teile 
der 14. Armee (wie es in einer am Abend folgenden Weisung hieß: „an¬ 
geblich 26., 200., 5., 117. Infanterie-Division") unter den Befehl der 
Armee zu treten hätten, in deren Raum sie sich befänden, und zwar mit 
dem Zeitpunkt, in dem sie eingeholt würden; den Ausgaben, welche diese 
deutschen Divisionen hätten, sei Rechnung zu tragen, soweit die Lage es 
zulasse; es sei wichtig, daß die 2. Isonzo-Armee sich alsbald mit der 14. Ar¬ 
mee in Verbindung setze. Das Armee-Oberkommando 14 erfuhr diese 
von ihm nicht erwartete Regelung erst am 1. November abends. Unter¬ 
dessen aber hatte der Streit über die Besehlsabgrenzung vorübergehend 
bedauerlich scharfe Formen angenommen, vor allem, da unmittelbare 
Aussprache mit den beteiligten hohen österreichisch-ungarischen Kommando¬ 
stellen fehlte. Erst als am 1. November das Kommando der 2. Isonzo- 
Armee in Cormons eingetroffen war, wurde durch den abends dorthin 
entsandten Ersten Generalstabsossizier der 14. Armee, Major Freiherrn 
von Willisen, rasch eine Einigung erzielt, die den Belangen beider Seiten 
entsprach. Auch die Oberste Heeresleitung setzte sich für Ausgleich der 
!) S. 276. 
2) 6.265.
	        
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