Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

204 
Der Krieg im Osten. Offensive im Baltikum. 
13. Oktober. 
14. bis 20. 
Oktober. 
Ihm folgend kamen die vordersten Teile abends bis Pajeküll, Ristiküll 
und Kiddemets. Unterdessen hatte nach Niederkämpfung der russischen Bat¬ 
terie an der Südspitze von Dagö auch die Landung der Radsahr-Truppen bei 
Pammerort begonnen. Im Vorgehen nach Süden und Osten erreichten 
sie, meist ohne Widerstand zu finden, bis zum Abend bereits Ladjall, Tikka 
und Könno, während ein Bataillon nebst Sturmkompanie in der Richtung 
aus Orrisar bis in den dortigen Brückenkopf vordrang. Der Gegner schien 
im Rückzug von Arensburg auf Orrisar. 
Für den 13. Oktober gab der Kommandeur der 42. Infanterie- 
Division, Generalleutnant von Estorss, Orrisar als Hauptziel. Während 
bei schlechtem Wetter und ausgeweichten Wegen von der Tagga-Bucht 
nach Süden vordringende Teile der Division den Zugang zur Halbinsel 
Sworbe und in der Nacht zum 14. Oktober die Stadt Arensburg erreichten, 
marschierten drei Infanterie-Regimenter in zwei Kolonnen nach Osten 
und kamen bis Irrasse und Putla. Inzwischen aber hatte der vor ihnen auf 
Orrisar abziehende Feind die schwachen deutschen Truppen/ die ihm dort 
den Weg verlegten, in eine schwierige Lage gebracht. Es kam zu einer ern¬ 
sten Krise. General von Estorss befahl sofortigen Weitermarsch seiner infolge 
der vorhergegangenen Anstrengungen todmüden Hauptkräste nach Osten. 
Am 14. Oktober, bei strömendem Regen, ging der ungleiche Kampf 
der deutschen Truppen bei Orrisar gegen die andrängenden russischen 
Massen weiter. Torpedoboote griffen vom Kleinen Sund aus ein, führten 
auch Munition und Verpflegung zu. Aber erst nachmittags brachte die 
vorderste durch Wald- und Sumpfgelände aus grundlosen Wegen über 
Taggaser anmarschierende Nordkolonne der 42. Infanterie-Division wirk¬ 
same Entlastung; die Südkolonne erreichte nach 50 Kilometer Marsch 
Kapra. Für den 15. Oktober befahl Generalleutnant von Estorfs den all¬ 
gemeinen Angriff, der nach kurzer aber teilweise heftiger Gegenwehr des 
Feindes zur Waffenstreckung von etwa 6000 Mann der russischen 107. In¬ 
fanterie-Division führte. An demselben Tage nachmittags ergab sich auf 
Sworbe, von Norden angegriffen und von See aus beschossen, auch der 
Rest der Fnselbesatzung, insgesamt noch 4000 Mann. 
Unterdessen hatten Minensuchverbände der Flotte unter dem Schuhe 
von Kreuzern in mühsamer und gefahrvoller Arbeit durch mehrere Minen¬ 
sperren wenigstens einen schmalen Weg durch die Irbe-Strahe freigelegt, 
der den schweren Schiffen den weiteren Vorstoß zum Großen Sund 
ermöglichte. Am 17. Oktober griffen sie an dessen Südeingang feind¬ 
liche Flottenteile und Küsten-Batterien aus Moon sowie aus dem Fest¬ 
lande bei Werder an. Nach Vernichtung des russischen Linienschiffes, 
„Slawa", entfernten sich die übrigen russischen Seestreitkräste und eine
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.