Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Fortgang der Schlacht bei der Heeresgruppe Böhm-Ermolli. 
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7. und 11. Armee kein Zweifel mehr sein. Die Begeisterung des ersten 
Ansturms war erloschen. Zu weiteren Angriffen fehlten der Truppe fester 
Halt und Ausdauer. Die Soldatenräte erwiesen sich als unerträglicher 
Hemmschuh. Drückeberger in übergroßer Zahl befanden sich hinter der 
Front. Daß General Brussilow von seinen Unterführern mehr Härte und 
Tatkraft forderte, um den Kampfgeist wieder zu heben, und eine Reihe 
von Personalveränderungen in hohen Kommandostellen vornahm, konnte 
bei dieser Lage nichts helfen. 
Unterdessen aber hatte sich weiter südlich ein neuer russischer Angriff « 
gegen die ö.-u. 3.Ar m e e*) des Generalobersten vonTersztyanszky vorbereitet, 
die hinter der zur Zeit nur wenig Wasser führenden Bystrzyca-Solot- 
winska aus 100 Kilometer Breite nur vier Infanterie- und eine Kavallerie- 
Division in der Front hatte. Hinter diesen österreichisch-ungarischen Ver¬ 
bänden standen als einzige Reserve Teile der 83. Infanterie-Division und die 
aus Italien abgekämpft und zunächst ohne Artillerie zugesührte ö.-u. 16. In¬ 
fanterie-Division. Nunmehr wurde die erstere zur Stützung der überaus 
dünn besetzten Front ausgeteilt. Der Oberbefehlshaber Ost mahnte zu 
unbedingtem Festhalten der wichtigen Höhen unmittelbar nordwestlich 
des Eisenbahn- und Straßenknotens Stanislau; die Oberste Heeresleitung 
regte an, nötigenfalls rechtzeitig in die allerdings noch unfertige Stellung 
hinter der Lomnica auszuweichen. Aber bereits am 6. Juli, gleichzeitig 
mit dem letzten Angriff der russischen 11. Armee, sehte der Gegner bei 
Stanislau zum Angriff an. 
Die russische 8. Armee unter General Kornilow mit insgesamt 
18 Infanterie- und 3 Kavallerie-Divisionen, davon mindestens zehn In¬ 
fanterie-Divisionen vor der ö.-u. 3. Armee, die übrigen vor der Heeres- 
front Erzherzog Josef, hatte im Rahmen der Gesamtossensive nur einen 
Nebenangrisf zu führen, der erst am 8. Juli beginnen sollte. Dazu hatte 
General Kornilow vor allem bei Stanislau, wo das westliche Bystrzyca- 
Ufer bereits in seiner Hand war, starke Kräfte zusammengezogen. Bon 
hier wollte er auf Kalusz und, da der Angriff der 7. Armee gegen die 
deutsche Südarmee inzwischen liegen geblieben war, weiter gegen deren 
rechte Flanke vorstoßen. Er begann den Angriff bereits am 6. Juli. 
Dieser Tag brachte den Russen geringen Geländegewinn gegen das 
ö.-u. XIII. Korps. Weiter nördlich hielten die dünnen Linien der ö.-u. 
*) Gliederung der ö.-u. Z. Armee am 6. Juli: 
ö.-u. S. g. $>.; 
ö.u. XIII. Korps (Feldmlt. Edler von Schenk) mit ung. 42. und ö.-u. 36. I. 
ö.-u. XXVI. Korps (Feldmlt. von Hadfy) mit ö.-u. 15. g. D., ö.-u. 2. K. ©.; dahinter 
Teile der 83. H. D. und die p.-u. 16. H. D. (ohne Artl.).
	        
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