Fortgang der Schlacht bei der Heeresgruppe Böhm-Ermolli.
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7. und 11. Armee kein Zweifel mehr sein. Die Begeisterung des ersten
Ansturms war erloschen. Zu weiteren Angriffen fehlten der Truppe fester
Halt und Ausdauer. Die Soldatenräte erwiesen sich als unerträglicher
Hemmschuh. Drückeberger in übergroßer Zahl befanden sich hinter der
Front. Daß General Brussilow von seinen Unterführern mehr Härte und
Tatkraft forderte, um den Kampfgeist wieder zu heben, und eine Reihe
von Personalveränderungen in hohen Kommandostellen vornahm, konnte
bei dieser Lage nichts helfen.
Unterdessen aber hatte sich weiter südlich ein neuer russischer Angriff «
gegen die ö.-u. 3.Ar m e e*) des Generalobersten vonTersztyanszky vorbereitet,
die hinter der zur Zeit nur wenig Wasser führenden Bystrzyca-Solot-
winska aus 100 Kilometer Breite nur vier Infanterie- und eine Kavallerie-
Division in der Front hatte. Hinter diesen österreichisch-ungarischen Ver¬
bänden standen als einzige Reserve Teile der 83. Infanterie-Division und die
aus Italien abgekämpft und zunächst ohne Artillerie zugesührte ö.-u. 16. In¬
fanterie-Division. Nunmehr wurde die erstere zur Stützung der überaus
dünn besetzten Front ausgeteilt. Der Oberbefehlshaber Ost mahnte zu
unbedingtem Festhalten der wichtigen Höhen unmittelbar nordwestlich
des Eisenbahn- und Straßenknotens Stanislau; die Oberste Heeresleitung
regte an, nötigenfalls rechtzeitig in die allerdings noch unfertige Stellung
hinter der Lomnica auszuweichen. Aber bereits am 6. Juli, gleichzeitig
mit dem letzten Angriff der russischen 11. Armee, sehte der Gegner bei
Stanislau zum Angriff an.
Die russische 8. Armee unter General Kornilow mit insgesamt
18 Infanterie- und 3 Kavallerie-Divisionen, davon mindestens zehn In¬
fanterie-Divisionen vor der ö.-u. 3. Armee, die übrigen vor der Heeres-
front Erzherzog Josef, hatte im Rahmen der Gesamtossensive nur einen
Nebenangrisf zu führen, der erst am 8. Juli beginnen sollte. Dazu hatte
General Kornilow vor allem bei Stanislau, wo das westliche Bystrzyca-
Ufer bereits in seiner Hand war, starke Kräfte zusammengezogen. Bon
hier wollte er auf Kalusz und, da der Angriff der 7. Armee gegen die
deutsche Südarmee inzwischen liegen geblieben war, weiter gegen deren
rechte Flanke vorstoßen. Er begann den Angriff bereits am 6. Juli.
Dieser Tag brachte den Russen geringen Geländegewinn gegen das
ö.-u. XIII. Korps. Weiter nördlich hielten die dünnen Linien der ö.-u.
*) Gliederung der ö.-u. Z. Armee am 6. Juli:
ö.-u. S. g. $>.;
ö.u. XIII. Korps (Feldmlt. Edler von Schenk) mit ung. 42. und ö.-u. 36. I.
ö.-u. XXVI. Korps (Feldmlt. von Hadfy) mit ö.-u. 15. g. D., ö.-u. 2. K. ©.; dahinter
Teile der 83. H. D. und die p.-u. 16. H. D. (ohne Artl.).